Fête Impériale: Prinzessinnen, Gänse und Hitze

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2000 Gäste feierten bei tropischen Temperaturen in und vor der Spanischen Hofreitschule. Gänse sorgten für den Höhepunkt der Eröffnung.

So mancher Gast der Fête Impériale kam am Freitagabend gehörig ins Schwitzen – wurde doch mit mehr als 30 Grad der bis dahin heißeste Tag des Jahres gemessen. Betroffen waren vor allem die Männer, die dem Dresscode entsprechend Dinnerjacket, Gala-Uniform, Frack oder Smoking tragen mussten.

Dennoch zog der von Hofreitschul-Generaldirektorin Elisabeth Gürtler ins Leben gerufene Sommerball der Spanischen Hofreitschule rund 2000 Menschen an, darunter auch zwei dänische Adelige. Prinzessin Benedikte zu Dänemark, die Schwester der dänischen Königin Margrethe, sowie Benediktes Tochter Prinzessin Nathalie Sayn-Wittgenstein-Berleburg.

Ihre Walzerkenntnisse seien zwar „nicht perfekt“, bekannte Letztere am Red Carpet, aber: „Das werden wir schon hinkriegen.“ Beeindruckt von der Aufmachung des Balls zeigte sich ihre Mutter einige Stunden später: „Es ist enorm festlich, fantastisch. Was für eine Kulturinstitution.“ Die Hofreitschule sei ihr nicht fremd, sie habe bereits in Dänemark eine Vorführung und in Wien ein Training gesehen.

Die beiden Adeligen waren schon zu Mittag von der Hofreitschule mit einem Preis ausgezeichnet worden – dem Prix de l'École d'Équitation Espagnole de Vienne für ihre Verdienste im Pferdesport sowie in der Erhaltung der Pferde. Dabei durften die Prinzessinnen eine mit 12.527 Kristallen besetzte Lipizzaner-Statuette entgegennehmen.

Meissnitzer und Serafin

Zu den weiteren prominenten Gästen des Abends zählten die ehemaligen Ski-Rennfahrer Karl Schranz und Alexandra Meissnitzer, Schlagersänger Gregor Glanz, der auch die Mitternachtseinlage bestritt, TV-Moderatorin Arabella Kiesbauer, einer der Stammgäste der Fête, Kammersänger Harald Serafin und sein Sohn, Opernsänger Daniel Serafin.

Aus der Politik kamen unter anderem Landwirtschaftsminister Andrä Rupprechter (ÖVP), Familienministerin Sophie Karmasin (ÖVP) sowie Wiens ÖVP-Landesparteichef Gernot Blümel mit seiner Partnerin, der Society-Reporterin Clivia Treidl.

Für die mittlerweile siebente Auflage des Balls wurden die Stallburg, die Winterreitschule, die Sommerreitbahn sowie in diesem Jahr auch Teile des Michaelerplatzes zum Festareal umgebaut. Die Räume erstrahlten in patriotischem Rot-Weiß-Rot, lautete das Motto doch „Österreich“. Heuer ist die Fête im Besonderem dem Bundesland Steiermark gewidmet, wo sich auch das Lipizzanergestüt Piber befindet. Der Reinerlös des Balls kommt den Pferden zu Gute – er geht in die Erhaltung der Hofreitschule und der Lipizzanerzucht.

„Auf Ferienreisen“

Stimmung auf den nahenden Ferienbeginn machten die 60 Debütantenpaare bei der Eröffnungszeremonie – Choreograf Thomas Schäfer-Elmayer ließ „Auf Ferienreisen“ von Johann Strauss Sohn tanzen. Mit tierischen Begleitern zog schließlich Sopranistin Daniela Fally ein: Acht Gänse watschelten mit. Bezug nehmend auf das Motto durfte auch eine steirische Einlage nicht fehlen: Das Ballett der Grazer Oper tanzte zu den Klängen des dänischen Walzerkönigs Hans Christian Lumbye. Nach der Eröffnung leerte sich die Tanzfläche ziemlich schnell und wurde angesichts der anhaltenden Hitze die ganze Nacht lang nicht mehr wirklich voll. Die Lipizzaner bekamen von den Feierlichkeiten im Übrigen nichts mit – sie befinden sich auf Sommerfrische am niederösterreichischen Heldenberg.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 27.06.2016)

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