Kachelmann bekommt 395.000 Euro

Jörg Kachelmann
Jörg KachelmannReuters
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Das Oberlandesgericht Köln hat dem Wettermoderator wegen 26 Fällen schwerwiegender Persönlichkeitsrechtsverletzung eine hohe Entschädigung zugesprochen.

Die "Bild"-Zeitung muss dem Wettermoderator Jörg Kachelmann 395.000 Euro für die Berichterstattung über den Prozess gegen ihn bezahlen - viel weniger als in erster Instanz festgelegt. Das entschied das Oberlandesgericht Köln am Dienstag. Davon entfallen 215.000 Euro auf die Springer SE für 14 Printveröffentlichungen und 180.000 Euro auf die Bild GmbH & Co KG für 12 Onlineveröffentlichungen. Laut mehreren Medienberichten sollen zu der vom OLG genannten Summe auch noch Nebenforderungen hinzukommen, was am Ende eine Gesamthöhe von 513.000 Euro ergebe. In erster Instanz hatte das Landgericht Köln Kachelmann 635.000 Euro zugesprochen.

Der Moderator war 2011 vom Vorwurf der Vergewaltigung freigesprochen worden. In der Berichterstattung über seinen Prozess hatte die "Bild"-Zeitung nach Ansicht der Richter in ihrer gedruckten Ausgabe und online mehrfach die Grenzen des Erlaubten überschritten und Kachelmanns Persönlichkeitsrecht schwer verletzt. Eine zielgerichtete Kampagne von Springer zusammen mit anderen Medien konnten allerdings weder das Landgericht noch das Oberlandesgericht erkennen.

Die bisher höchste Entschädigung in einem ähnlichen Verfahren lag bei 400.000 Euro für die schwedische Prinzessin Madeleine, ein Urteil des Oberlandesgerichts Hamburg von 2009.

(APA/dpa/Red.)

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