Haderer-Karikatur als Graffiti

(c) Die Presse (Clemens Fabry)
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Die Hafengalerie Mural Harbor in Linz zeigt mehr als 100 Werke von Künstlern aus 25 Nationen.

Linz. Ein Jahr Anlaufzeit hat Erich Willner gebraucht, bis er den Karikaturisten Gerhard Haderer zu fragen wagte, ob er für die Linzer Hafengalerie Mural Harbor eine „Verarschung der Graffitiszene“ zeichnen könnte. Das Ergebnis ist jetzt auf der 40 Quadratmeter großen Fassade einer Wellblechhalle im Winterhafen zu sehen. Es zeigt, wie sich ein Sprayer und ein Polizist liebevoll umarmen.

Graffiti, lang als subversiver Aktionismus angesehen, sei gesellschaftsfähig geworden, erklärte Haderer die Ironie in seiner Zeichnung, die in nur einer Woche fertig war. Willner sprühte sie dann, wenn auch nicht im gleichen Tempo, originalgetreu auf die Hallenwand.

Bei der Entstehung des Gemeinschaftswerkes „haben wir gemerkt, dass ein Sprayer und ein Karikaturist eine große Gemeinsamkeit haben. Wir melden uns im öffentlichen Raum bzw. in Medien zu Wort“, sagt Haderer.

Künstler aus 25 Nationen

Die Hafengalerie erhält aber noch ein weiteres neues Werk: Der Street-Art-Künstler Nychos aus Graz wird in fünf Tagen seine Spuren auf der knapp 900Quadratmeter großen Tiefkühlhalle West 1 hinterlassen. Inzwischen sind im Linzer Hafen mehr als 100 Graffiti von Künstlern aus 25 Nationen zu sehen. Das ganzjährig geöffnete Museum unter freiem Himmel bietet Rundgänge und Bootstouren durch das Ausstellungsgelände an.

Offiziell öffnete die Linzer Hafengalerie ihre Pforten im Herbst vergangenen Jahres. Zuvor hatte der Kulturverein Mural Harbor nicht weniger als drei Jahre lang an diesem Projekt gearbeitet. Mit Roa, Aryz, Loomit und Stohead haben dort schon große Namen der Szene gemalt.

www.muralharbor.at

("Die Presse", Print-Ausgabe, 18.08.2016)

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