Heinz Fischer: "Habe so lachen müssen"

STAATSBESUCH VON BP FISCHER IN DER TSCHECHISCHEN REPUBLIK: FISCHER / FISCHER
STAATSBESUCH VON BP FISCHER IN DER TSCHECHISCHEN REPUBLIK: FISCHER / FISCHERAPA/BUNDESHEER (PETER LECHNER)
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Heinz und Margit Fischer präsentieren Erinnerungsfotos. Und die Anekdoten dazu.

Alpbach. Gleich zwei Wochen Liebesentzug habe es gegeben, als Ex-Präsident Heinz Fischer einst mit dem Fallschirm aus einem Black-Hawk-Hubschrauber sprang. Nicht nur, weil er seiner Frau Margit vorab nichts davon sagte. Sondern weil der verantwortliche Generalmajor auf ihre Frage, ob er selbst denn auch gesprungen sei, gemeint habe: „Nein, viel zu gefährlich!“ „Da war ich sehr bös“, erzählte Margit Fischer am Samstagabend in Alpbach – eine der Anekdoten zu den Fotos, die im Band „Erinnerungen“ (Edition Lammerhuber) zu finden sind. Dieser ist ein privat-politisches Album der Fischers, Kinder und Enkel ausgenommen („Nur einmal sieht man die Julia im Kinderwagen, aber da ist sie so eingewickelt, da wird ihre Privatsphäre nicht verletzt“).

Eine andere Geschichte ist jene zum Foto von Heinz Fischer mit Palästinenser-Führer Jassir Arafat und Kardinal Franz König im Café Sacher. Ein spontaner Termin, „ganz ohne Gschisti-gschasti“.

Dann war da Otto Habsburg, den Fischer zum 90. Geburtstag in die Hofburg einlud. Diese inspizierte der Kaisersohn „wie einer, der sein Haus vermietet und schaut, was sein Untermieter so aufführt“, erzählt Fischer. „Schön haben Sie's da“, habe Habsburg gesagt. „Da hab ich so lachen müssen, dann war das Eis gebrochen.“ Oder der Besuch in der Mongolei, wo es Fischer gelang, ein geschenktes Pferd abzulehnen, ohne unhöflich zu sein.

„Es gab nie ein Meuchelfoto“

Es gibt in dem Band Fotos von den Fischers beim privaten Urlaub in Irland, dem letzten, bevor sie als First Couple stets unter Beobachtung waren. Von dem passionierten Bergsteiger Heinz Fischer vor einem Tiroler Wasserfall („Sie müssen wissen, wo das ist, Herr Platter“). Oder mit einer ganzen Herde Schafe auf einer Geröllhalde. „Da habe ich friedliche Koexistenz versucht.“

Die mehr als 300 Seiten sind nur eine kleine Auswahl der vielen, vielen Bilder, die Margit Fischer zu Hause in der Wiener Josefstädter Straße archiviert hat („Die Ordner reichen bis zum Plafond“). Und sie zeigen einmal mehr, dass der Ex-Präsident Spaß daran hatte, fotografiert zu werden. „Es hat mich nie gestört“, sagt Fischer im Gespräch mit der „Presse“. „Und es hat auch nie ein Meuchelfoto von mir gegeben.“

("Die Presse", Print-Ausgabe, 22.08.2016)

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