Gina-Lisa Lohfink droht Strafzahlung von bis zu 250.000 Euro

Prozess gegen Model Gina-Lisa Lohfink
Prozess gegen Model Gina-Lisa LohfinkAPA/dpa/Jörg Carstensen
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Wenn sie Sebastian C. weiterhin der Vergewaltigung beschuldigt, droht dem Model Gina-Lisa Lohfink eine hohe Strafzahlung.

Nach ihrer Verurteilung wegen falscher Verdächtigung droht Gina-Lisa Lohfink eine Unterlassungsklage durch einen der zwei von ihr der Vergewaltigung beschuldigten Männer. Sebastian C. ließ durch seinen Rechtsanwalt Christian Gerlach Klage beim Landgericht Berlin einreichen, wie Gerlach am Freitag erklärte.

Demnach soll das Model bis zu 250.000 Euro Ordnungsgeld zahlen, wenn sie weiterhin C. der Vergewaltigung und der Verabreichung von K.o.-Tropfen bezichtigt. Gerlach erklärte, er habe die Klageschrift am Donnerstag beim Gericht eingeworfen. Er bestätigte damit einen Vorabbericht des Magazins "Der Spiegel" vom Freitag. Gerlach warf Lohfink vor, in den Medien Unwahrheiten über seinen Mandanten zu verbreiten. Gerlach will nun beantragen, dass Lohfink vom Gericht als Partei vernommen wird. "Dann wird sie sich endlich höchstpersönlich allen gerichtlichen Fragen stellen müssen", erklärte Gerlach.

Die 30-Jährige war Mitte August am Ende eines viel beachteten Prozesses vom Amtsgericht Berlin-Tiergarten zu einer Geldstrafe von 20.000 Euro verurteilt worden. Das Gericht sah es als erwiesen an, dass Lohfink anders als behauptet freiwillig eine Nacht mit C. und dessen Bekannten Pardis F. verbracht hatte. Während der Verhandlungen hatte die angeklagte Lohfink sich nicht persönlich vor Gericht äußern wollen.

Lohfinks Vergewaltigungsvorwürfe sowie die im Internet verbreiteten Handyvideos vom Geschlechtsakt waren Teil einer breiten öffentlichen Debatte über das deutsche Sexualstrafrecht. Dieses wurde zuletzt reformiert und nach dem Leitmotiv "Nein heißt Nein" verschärft.

(APA/AFP)

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