Die Ballsaison nimmt Schwung auf: Hofburg platzt aus allen Nähten

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Das gab es auch noch nie: Weil für den WU-Ball zu viele Karten verkauft wurden, musste die Polizei bis zu 800 Personen am Eintritt hindern.

War man einmal drinnen, in den imperialen Räumlichkeiten der Wiener Hofburg, dann bekam man vor lauter Walzer- oder Weinseligkeit und Ballgeflüster gar nicht mit, was sich draußen, vor dem Eingangsfoyer abspielte. Zu späterer Stunde, so gegen 23 Uhr, musste die Polizei gerufen werden. Aufgrund des großen Andrangs und des Erreichens und Überschreitens der behördlich genehmigten Kapazitätsgrenze musste bis zu 800 Personen der Eintritt verwehrt werden, wie Polizeisprecher Paul Eidenberger gestern, Sonntag, mitteilte.

Angeblich wurden bis zu 1600 Karten zu viel verkauft. Die Ballorganisatoren entschuldigten sich auf Facebook und kündigten an, die Kosten für gekaufte Ballkarten zurückzuerstatten. Betroffene wurden gebeten, sich per Mail an office@wuball.at zu wenden.

Ausverkauft, nämlich „restlos“, wie es in derartigen Fällen gern heißt, war am Samstag auch der Steirerball, gleichfalls in der Wiener Hofburg. Man sieht: Die heuer besonders lange Ballsaison (Ende ist erst am 1. März mit dem Aschermittwoch) nimmt also langsam Schwung auf.

„Ich freue mich, dass beim Steirerball in der Wiener Hofburg auch wieder Tausende Gäste steirische Fröhlichkeit verbreiten“, sagte Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer. Gleichfalls für diesen Anlass über den Semmering gekommen war Landeshauptmann-Stellvertreter Michael Schickhofer. Er sieht in der Veranstaltung eine „absolute Pflichtveranstaltung“. Aber eine, die ihm offenbar Freude bereitet. Denn, so Schickhofer weiter: Der gemütliche Abend mit Freunden sei eine „tolle Visitenkarte“ für die Steiermark. Nicht fehlen durften bei dieser Steirernacht Styria-Vorstand Markus Mair und „Presse“-Geschäftsführer Herwig Langanger.

Genauso wie Nationalbank-Gouverneur Ewald Nowotny beim WU-Ball nicht fehlen durfte. „Ehrlich gesagt bin ich kein großer Ballgeher, aber der WU-Ball ist für mich einfach ein Treffen mit Freunden“, erzählt dieser. Als Mitglied des WU-Universitätsrates und ehemaliger Vizerektor hat er ein besonderes Verhältnis zur Universität. Was schätzt er an der Zusammenarbeit mit Rektorin Edeltraud Hanappi-Egger nach eineinhalb Jahren an der Spitze der Wirtschaftsuniversität? Nowotny: „Was mir an ihr besonders gefällt, ist, dass sie die soziale Offenheit fördert.“

Hanappi-Egger war zwar Gastgeberin, aber nicht die einzige Universitätsrektorin auf dem Ball. Petra Winter von der Vet-Med nutzte den Ball ebenso zur Kontaktpflege wie ihr Kollege Boku-Rektor Martin Gerzabek. Der begeisterte Stepptänzer hat in seiner Jugend kaum einen Ball ausgelassen. Um Geld zu sparen, habe er meist eröffnet oder an der Mitternachtseinlage mitgewirkt: „Ich kann mich erinnern, einmal hat die Musik versagt, und da hat der Alois Mock gesagt, er sei froh, dass nicht nur in der Politik nicht immer alles funktioniere.“

("Die Presse", Print-Ausgabe, 16.01.2017)

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