Auf ein Tänzchen: Kern bei den Kärntnern

Kärnten und der „Falstaff“ wollten die Debakel des Bundeslands vergessen machen.

Wien. Eigentlich habe er ja überhaupt keine Zeit, erklärte Bundeskanzler Christian Kern – nur um sie sich inmitten der Verhandlungen rund um die Fortführung der Koalition trotzdem zu nehmen. Grund für den Kurzausflug des Kanzlers am späten Mittwochnachmittag in Richtung Markterei in der Dominikanerbastei: Die Kärntner hatten geladen – oder die Kärnten Werbung und „Falstaff“-Herausgeber Wolfgang Rosam. Nach dem „ganzen Heta-Desaster“ wolle sich das Land wieder einmal von einer positiveren Seite präsentieren. „Man könnte sagen: Kärnten meldet sich wieder zurück!“

„Nach einigen Jahren politischer Schonkost ist der Appetit auf Kärnten zuletzt wieder merklich gestiegen“, formulierte es Landeshauptmann Peter Kaiser, der später noch den Leiterwagen mit den Nachspeisen ziehen musste. „Mit der Befreiung unseres Bundeslandes von der elf Milliarden schweren Hypo-Heta-Haftungsgeißel haben wir Kärnten gleichsam von einem besonders bitteren Beigeschmack der Vergangenheit gelöst.“ 250 Gäste füllten die Markterei, die für einen Abend ausschließlich von Kärntner Produzenten bespielt wurde. 13 Köche von Hubert Wallner (Restaurant Saag Ja, Wörthersee) über Richard Hessl (Schloss Seefels) bis Stefan Lastin (Restaurant Frierss, Villach) boten Kostproben, dazu gab es Speck, Käsnudeln von Slow-Food-Köchin Ingeborg Daberer (sie hat Sorten von Almschottennudln bis Falafelnudln im Programm), ausschließlich Kärntner Wein und Volkstanz – selbst Kern musste ein Tänzchen wagen. Mit seinem Ferienhaus am Millstätter See ist er erklärter Kärnten-Fan. Und Rosam, der dem Bundesland eine ganze „Falstaff“-Sonderausgabe widmet, schloss sich dem Motto der Kärnten Werbung („Der Geschmack der Kindheit“) an – er stammt aus Spittal an der Drau. (tes)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 27.01.2017)

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