"Dieses Opernhaus ist phänomenal"

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Plácido Domingo half beim Geldsammeln für die Sanierung der Staatsoper. Erfolgreich.

Plácido Domingo führt Buch. Er zählt jede Aufführung, jedes Konzert: Als Sänger trat er bisher an die 3870 Mal auf, am Samstag, als er in der Wiener Staatsoper Charles Gounods „Romeo et Juliette“ dirigierte, muss es das annähernd 600. Mal gewesen sein, dass er am Pult stand.

Wie viele Millionen er bei Benefizveranstaltungen schon gesammelt hat, hat er nicht gezählt. Im Anschluss an die Vorstellung stellte er sein Gesicht und seinen Namen jedenfalls wieder einmal für einen guten Zweck zur Verfügung: Die Freunde der Wiener Staatsoper hatten zum Fundraising-Dinner ins Hotel Bristol geladen. Die Loggia und das Schwindfoyer der Staatsoper müssen saniert werden. Im Sommer sollen die Arbeiten starten, 2018 ist dann das Vestibül dran, damit zum 150-Jahr-Jubiläum des Hauses 2019 alles fertig ist. Eine Million Euro wird die Sanierung voraussichtlich kosten, die Staatsoper zählt auf Unterstützung durch den Bund wie auch auf private Spender.

Jeder Vorhang kostet Geld

Letztere ließen den Opernabend am Samstag im Bristol in Anwesenheit von Juan Diego Flórez (Romeo), Aida Garifullina (Juliette), Staatsopern-Direktor Dominique Meyer, Opernsänger Heinz Zednik, Bristol-Direktorin Simone Dulies und dem Generalsekretär der Freunde der Wiener Staatsoper, Thomas Dänemark, ausklingen. Und natürlich Plácido Domingo, der mit seiner Familie am Dinner teilnahm. Er sei stolz, zu tun, was er kann, sagte er der „Presse“: „Immer wenn in einem Opernhaus der Vorhang aufgeht, weiß ich, wie viel Geld es gekostet hat.“

Wobei er, wenn es um Fundraising geht, nicht nur positive Erinnerungen hat. Einmal sei er sogar wütend gewesen – als das Londoner Opernhaus Covent Garden renoviert werden musste, und die Ticketpreise so sehr angehoben wurden, dass das Publikum sich beschwerte: „Die dachten, Domingo sei so teuer, dabei stimmt das gar nicht!“

("Die Presse", Print-Ausgabe, 30.01.2017)

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