Die Gala der talentierten Kinder

Kinder und Jugendliche zwischen vier und 15 Jahren zeigen ihr Talent am Klavier (Symbolbild).
Kinder und Jugendliche zwischen vier und 15 Jahren zeigen ihr Talent am Klavier (Symbolbild).(c) imago/MITO
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Das Konzerthaus steht am Samstag im Zeichen musikalischer Kinder und Jugendlicher. Dem Gewinner winkt ein Auftritt bei „Hollywood in Vienna“.

„Die Musik vermag unseren Charakter zu bilden. Ist dem aber so, so ist es klar, dass wir unsere jungen Leute darin unterrichten müssen“, sagte Aristoteles. Ihre persönliche Erfahrung mit dieser Erkenntnis machte die Wienerin Leona König, als ihre mittlerweile achtjährige Tochter mit dreieinhalb Jahren begann, Klavier zu spielen. „Sie hat mich inspiriert mit ihrer Leidenschaft, ihrem Strahlen“, erzählt König. „Wir sind damals viel gereist und haben an Wettbewerben teilgenommen. Da habe ich gemerkt, dass man für Kinder ein angenehmes, geeignetes Umfeld schaffen muss, in dem sie musizieren, sich gegenseitig anspornen und voneinander lernen können.“ So sei nach und nach die Idee für den gemeinnützigen Verein „IMF – International Music Foundation for Highly Gifted Children“ entstanden, den König, die Musik als „das wichtigste Element des kulturellen Lebens“ bezeichnet, im März vergangenen Jahres gegründet hat. Am Samstag findet im Wiener Konzerthaus nach einem kleinen Benefizauftritt im vergangenen Dezember das erste große Galakonzert statt, die „Goldene Note“. Kinder und Jugendliche zwischen vier und 15 Jahren werden dort ihr Talent am Klavier zeigen und können Preise im Wert von 30.000 Euro gewinnen – darunter eine Teilnahme an Meisterkursen, die jeden Sommer in Wien stattfinden, oder ein Steinway-Klavier für ein Jahr. Zudem winkt ein Gastauftritt bei der diesjährigen „Hollywood in Vienna“-Gala mit dem Starkomponisten Danny Elfman, der die Musik für Filme wie „Batman“, „Planet der Affen“, „Men in Black“, „Hellboy“, „Alice im Wunderland“ und „Fifty Shades of Grey“ geschrieben hat.

Hilfe für bedürftige Familien

Die Auswahl der zehn Teilnehmer erfolgte bei einer Audition am vergangenen Samstag – durch eine Fachjury, bestehend aus Alma Sauer (Universität für Musik und darstellende Kunst Wien), Christopher Hinterhuber (Universität für Musik und angewandte Kunst Wien), Markus Schirmer (Kunstuniversität Graz), Gianfranco Sannicandro (Musikum Salzburg) und dem elfjährigen Wunderkind Alma Deutscher aus England. Zuvor konnten Musikpädagogen, Schulen und Universitäten aus ganz Österreich ihre größten Talente nominieren. Der Reinerlös des Konzerts kommt bedürftigen Kindern zugute, die sich eine hochwertige musikalische Ausbildung nicht leisten können.

„Das Projekt in Wien zu starten und von hier aus in die ganze Welt zu tragen war mir ein besonders großes Anliegen“, sagt König, die selbst als Kind Akkordeon gespielt hat. „Wien ist eine extrem musikbegeisterte Stadt mit vielen talentierten Musikern. Das habe ich auch bei der enormen Unterstützung für unser Projekt durch die Behörden und Sponsoren gespürt.“ Mit ihrem Verein wolle sie vor allem den „gesunden Wettbewerb“ zwischen den Kindern und Jugendlichen fördern. Denn sie brauchten „ständige Motivation und Antrieb“ durch ihre Eltern. „Was selbstverständlich nicht funktioniert, wäre das Unter-Druck-Setzen der Kinder“, betont sie. „Das bringt überhaupt nichts. Spätestens, wenn sie zwölf oder 13 Jahre alt werden, würden sie ohnehin aufhören. Daher würde ich auch sofort eingreifen, sollte ich so etwas beobachten – was bisher zum Glück nicht vorkam.“

Auf einen Blick

Talentprobe. Beim Galakonzert der IMF – International Music Foundation for Highly Gifted Children (www.im-foundation.com) treten am Samstag im Konzerthaus zehn talentierte Kinder und Jugendliche auf. Ein Ehrenkomitee, darunter Staatsoperndirektor Dominique Meyer und Stargeigerin Lidia Baich, zeichnet die Besten unter ihnen aus. Karten gibt es unter www.oeticket.com.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 07.03.2017)

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