Österreichischer Kabarettpreis geht an Lukas Resetarits

(c) Ludwig Schedl
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Der Sonderpreis geht an Stefanie Sargnagel, auch die Duos Flüsterzweieck und BlöZinger werden ausgezeichnet.

"Es freut mich, dass ich auf meine alten Tage einen Preis für mein neuestes Programm bekomme", sagte Hauptpreisträger Lukas Resetarits anlässlich der Bekanntgabe der Österreichischen Kabarettpreise am Dienstag. Am 20. November werden neben ihm Flüsterzweieck (Förderpreis), BlöZinger (Programmpreis) und Stefanie Sargnagel (Sonderpreis) ihre Auszeichnungen in der Wiener Urania entgegennehmen.

"Als Kabarettist, der viel zu sagen hat" wird Lukas Resetarits für sein gesellschaftspolitisches Soloprogramm "70-er - leben lassen" von der Jury gewürdigt, in dem er die eigene Biografie "humorvoll-reflektiert" mit der Zeitgeschichte verbinde. Der 1947 geborene und bereits in jungen Jahren vielfach ausgezeichnete Künstler macht sich um den österreichischen Kabarett-Nachwuchs keine Sorgen. "Es gibt eine hohe Dichte von Kabarettisten und Satirikern von sehr hoher Qualität und das Schöne ist, dass sie auch ein Publikum haben", so Resetarits.

"Stabile Eskalation" persifliert das eigene Genre

Das junge Duo Flüsterzweieck wird für ihr Programm "Stabile Eskalation" mit dem Förderpreis ausgezeichnet, das laut Jury "mit vielschichtigem Humor irritiert". In "Stabile Eskalation" persiflierten Antonia Stabinger und Ulrike Haidacher das eigene Genre, nähmen Anleihen an zeitgenössische Performancekunst und stünden deshalb für die ungewöhnlichste und progressivste Form von Kabarett, die derzeit in Österreich zu sehen sei, so die Begründung.

Mit "bis morgen" sichern sich Robert Plöchl und Roland Penzinger alias "BlöZinger" den Programmpreis und punkten mit schwarzem Humor, "der in präzisen Rollenwechseln mit aberwitzigen Wendungen wohldosiert eingesetzt wird." Inhaltlich geht es in "bis morgen" um die Auseinandersetzung mit dem Tod und das Leben im Altersheim: BlöZinger bewiesen dabei "einen scharfen Blick für gesellschaftliche Missstände, allerdings ohne moralinsauer erhobenen Zeigefinger", so die Jury. Diese beiden Auszeichnungen sind mit je 3.333,33 Euro dotiert.

Sargnagel war nicht überrascht

Den undotierten Sonderpreis wird die Schriftstellerin Stefanie Sargnagel entgegennehmen, der es "mit ihrem vielseitigen, kritisch-kompromisslosen Wirken als Autorin, Aktionistin und Karikaturistin seit Jahren gelingt, den öffentlichen Diskurs mit und über Satire anzuheizen." Sargnagel zeigte sich nicht überrascht: Seit sie der Burschenschaft Hysteria angehöre, bekomme sie sehr viele Preise, sagte sie mit ernster Miene.

Noch zu bestimmen ist der Empfänger des ebenfalls undotierten Publikumspreises, der heuer zum zweiten Mal vergeben wird: Ab sofort kann online unter www.kabarettpreis.at für einen Favoriten votiert werden, wobei 13 heimische TV-Formate bis 6. November zur Auswahl stehen - darunter "Pratersterne" und "Science Busters" (beide ORF), "Vurschrift ist Vurschrift" (Puls 4) oder "Manieren statt blamieren" (ATV). Die Verleihungsgala, moderiert von Verena Scheitz, wird am 15. Dezember um 22:15 auf ORF eins übertragen.

(APA)

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