Krassimira Stoyanova: „Viele Sänger haben sich rasch ruiniert“

Die Sopranistin Krassimira Stoyanova hört sofort, ob ein Sänger intelligent ist und etwas zu sagen hat.
Die Sopranistin Krassimira Stoyanova hört sofort, ob ein Sänger intelligent ist und etwas zu sagen hat.(c) Clemens Fabry
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Den Jugendwahn vieler Intendanten und Operndirektoren hält die bulgarische Sopranistin Krassimira Stoyanova für bedenklich. Sie hört sofort, ob ein Sänger intelligent ist und etwas zu sagen hat. Ihre Ziele: eine lange Karriere und für das Publikum nie langweilig zu werden. Das gelänge aber nur dann, „wenn man einen Menschen hat, der hinter einem steht“.

Sie geben immer wieder Meisterklassen, die sehr begehrt sind. Wie wählen Sie die Teilnehmer dafür aus?

Krassimira Stoyanova:
Das ist immer ein schwieriges Unterfangen. Alle Sänger müssen mir Aufnahmen schicken, das dürfen aber keine Studioaufnahmen sein. Ich will hören, ob sie eine schöne Naturstimme haben, ob sie musikalisch und intelligent sind und vor allem, ob sie in der Lage sind, mir etwas zu sagen.

Wie hören Sie denn, ob ein Sänger intelligent ist?

Ich höre es sofort. Ich höre, ob er seine Seele zeigen kann. Wenn die Seele nicht spricht, singt er nur Noten und das Stück klingt leer und bedeutet nichts. Aber die Auswahl ist anstrengend, denn viele Bewerber schreiben mir auch persönliche Briefe und bitten mich um Hilfe.

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