Royal Wedding: 29. April, Westminster Abbey

Leute-News: Prinz William und Kate Middleton
Leute-News: Prinz William und Kate Middleton(c) AP
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Prinz William, der älteste Sohn von Charles und Diana, und seine Langzeitfreundin Kate Middleton heiraten an einem Freitag im Frühling in der Westminster Abbey. Der Trauungstag wird zum nationalen Feiertag.

Knapp 30 Jahre nach der erst unglücklich und dann tragisch verlaufenen Ehe zwischen Prinz Charles und Lady Diana hat das britische Königshaus die Kunst der Öffentlichkeitsarbeit gelernt. Seit der Bekanntgabe der Verlobung zwischen Prinz William, dem ältesten Sohn von Charles und Diana, und seiner Langzeitfreundin Kate Middleton in der Vorwoche, werden die Briten fast täglich mit kleinen Häppchen guter Nachrichten „gefüttert“. Gestern, Dienstag, teilte der Palast mit, dass die „Royal Wedding“ am 29. April in der Westminster Abbey stattfinden wird.

In der gotischen Kirche schlossen bereits Queen Elizabeth II. und davor ihre Mutter den Ehebund. Hier liegen die meisten Könige und Königinnen sowie herausragende Persönlichkeiten wie Charles Darwin oder Isaac Newton begraben. Nicht zuletzt fand hier 1997 die Trauerfeier für Diana statt.

William macht kein Geheimnis aus seinem Wunsch, seine verstorbene Mutter zu einem Teil seiner Hochzeit zu machen. Als Verlobungsring schenkte er Kate einen Ring Dianas, „damit sie auf diese Weise auch dabei sein kann“. Über all das informiert der Prinz brav die Öffentlichkeit. Ein britischer Journalist, der seit Jahrzehnten die Royals beobachtet: „Für einen jungen Mann, der im Grunde seines Herzens den Medien vorwirft, seine Mutter umgebracht zu haben, spielt er dieses Spiel erstaunlich gut.“

Der Öffentlichkeit macht es jedenfalls Spaß. 56 Prozent der Briten wünschen sich, dass William als Nachfolger von Queen Elizabeth auf den Thron gelangt und seinen Vater Charles in der Erbfolge überspringt. Selbiger tat seiner Popularität zuletzt einen echten Bärendienst und reagierte auf die Nachricht mit einem knurrenden „offensichtlich erfreut“.

Premierminister David Cameron hingegen erkennt eine PR-Gelegenheit blind. So schloss er sich nicht nur gestern erneut enthusiastisch den Glückwünschen an, sondern gewährte den Briten für den 29. April 2011 gleich auch einen arbeitsfreien Tag. Das ist wohl auch im Sinn des glücklichen Paars: „Wir wissen, dass die Welt an diesem Tag zusehen wird. Prinz William und Kate haben den Wunsch, dass jeder diesen Tag mit ihnen genießen können soll, deutlich geäußert. Es soll daher ein Tag richtiger Feiern der Nation und des Königshauses werden“, erklärte der Palast.

Weil man aber in wirtschaftlich düsteren Zeiten lebt, zeigt man sich am Hof auch kostenbewusst. „Das Paar wünscht sich eine Hochzeit, die den Zeitumständen Rechnung trägt“, hieß es aus dem Palast. So werden die Kosten der Hochzeit vom königlichen Haushalt übernommen. Der Londoner „Evening Standard“ schätzte diese auf mindestens 700.000 Pfund. Die Kosten für die öffentliche Sicherheit übernimmt hingegen die Regierung. Ein guter Deal für das Königshaus, werden sie doch auf bis zu zehn Millionen Pfund geschätzt.

Da das junge Paar in seiner Öffentlichkeitsarbeit den Medien beständig einen Schritt voraus ist, gibt es vorerst erstaunlich wenig zu spekulieren. Sie konzentrieren sich derzeit auf das Brautkleid, die Trauzeugen und die Brautjungfer.

Und natürlich auch auf das Wetter. So boten britische Buchmacher gestern auch Quoten von 5:4 an, dass es am 29. April 2011 regnen wird. Das könnte freilich auch ein gutes Omen sein: Als Queen Elizabeth II. im Juni 1953 gekrönt wurde, regnete es auch. 57 Jahre später regiert sie noch immer.

Auf einen Blick

Prinz William, der Sohn von Charles und Diana, und seine Langzeitfreundin Kate Middleton gaben in der Vorwoche ihre Verlobung bekannt. Jetzt sickern immer mehr Details zur königlichen Hochzeit an die Öffentlichkeit.

Geheiratet wird am 29. April in der Westminster Abbey, in der auch 1997 die Trauerfeier für Diana stattfand.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 24.11.2010)

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