Die deutsche Punkerin Nina Hagen fühlt sich zur Protestsängerin berufen, von der New Yorker "Occupy"-Bewegung hält sie aber nicht viel.
Die Punksängerin Nina Hagen (56) sieht die "Occupy"-Protestbewegung gegen die Macht der Banken kritisch. "Diese Bewegung ist unterwandert worden und bereits instrumentalisiert", sagte sie der Deutschen Presse-Agentur (dpa) in Berlin. "Das ist keine freie Bewegung mehr, man darf sich dort nicht kritisch äußern." Sie habe sich gründlich über "Occupy" informiert und sei mit mehreren Gruppen in Kontakt getreten, etwa über Chatrooms.
"Gewisse Themen werden einfach gelöscht, und wenn du zu oft in der Richtung eine Frage stellst, dann wirst du gebannt. Das fühlt sich nicht gut an für mich", sagte die Künstlerin, die sich auch für soziale Projekte engagiert. Nach dem Vorbild von "Occupy Wall Street" (Besetzt die Wall Street) sind bereits in mehreren hundert Städten Menschen gegen die Macht der Banken auf die Straße gegangen oder haben Zeltlager aufgebaut, in Deutschland etwa in Frankfurt.
Ihre musikalische Laufbahn passt gut zu diesem Thema. Nach den christlichen Pfaden fühlt sie sich nämlich mit ihrem neuen Album "Volksbeat" zur Protestsängerin berufen. 2010 hatte die frisch getaufte Christin mit dem Gospel-Album "Personal Jesus" ein bemerkenswertes Comeback gefeiert: Es war ihre erfolgreichste Veröffentlichung seit 1979.
(APA/dpa)