Lech: Königsfamilie feiert Messe für Komapatienten

Prinz Johan Friso
Prinz Johan Friso(c) AP (Kerstin Joensson)
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Der Zustand von Prinz Friso bleibt weiterhin ernst. Als Zeichen der Anteilnahme trafen zahlreiche Karten und Blumen im Palast in Den Haag ein.

Neun Tage nach dem Lawinenabgang in Lech in Vorarlberg, bei dem der niederländische Prinz Johan Friso lebensgefährlich verletzt worden ist, bleibt sein Gesundheitszustand ernst. Die königliche Familie hält in diesen Tagen fest zusammen und besuchte Samstagabend mit Ausnahme von Königin Beatrix (74) - sie war lediglich über das Wochenende nach Den Haag gereist - eine Heilige Messe in Lech am Arlberg. Diese stand ganz im Zeichen des verunglückten Prinzen.

"Man verspürte das Gefühl, dass Lech die Familie liebt", schilderte der königliche Berichterstatter, Hans Jacobs, am Sonntag. Viele Einheimische und Freunde der Familie hätten an dieser Zeremonie teilgenommen. Die Betroffenheit war offensichtlich.

Die Anteilnahme der Bevölkerung war auch in der Heimat der königlichen Familie zu erkennen. Immer mehr Grußkarten und Blumen trafen im Palast in Den Haag als Zeichen des Mitgefühls ein, berichteten niederländische Medien. Das Königshaus hatte indes in einer Veröffentlichung um die Wahrung der Privatsphäre gebeten. "Die Familie Seiner Königlichen Hoheit Prinz Friso muss lernen, mit der Situation von Prinz Friso umzugehen und ihr Leben darauf einzurichten. Das braucht jetzt ihre ganze Aufmerksamkeit", hieß es auf der Homepage der Königsfamilie.

Vergangenen Freitag, eine Woche nach dem Lawinenunfall, hatte es vonseiten der behandelnden Ärzte erstmals eine Stellungnahme zum Gesundheitszustand von Prinz Friso gegeben. Laut Intensivmediziner Koller könne eine neurologische Behandlung Monate, wenn nicht Jahre in Anspruch nehmen. Friso habe während des 50-minütigen Herzstillstandes am Unfallort reanimiert werden müssen. Dies war laut Koller ein sehr, sehr langer Zeitraum: "Man kann auch sagen, zu lange."

Friso habe durch den Sauerstoffmangel "massive Schäden" im Gehirn erlitten. Es könne derzeit nicht gesagt werden, ob er jemals wieder das Bewusstsein erlangen werde.

Die königliche Familie werde jetzt eine geeignete Einrichtung für die Rehabilitation suchen, erklärte der Intensivmediziner. "In Holland gibt es so etwas gar nicht", meinte Jacobs dazu. Eventuell könne ein geeignetes Reha-Zentrum in England gefunden werden.

(Ag.)

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