Life Ball: Auftakt im Burgtheater für Clinton-Initiative

RED RIBBON CELEBRATION CONCERT: MELLES / SCHELL/ CLINTON
RED RIBBON CELEBRATION CONCERT: MELLES / SCHELL/ CLINTON(c) APA/GEORG HOCHMUTH (Georg Hochmuth)
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Der Ex-US-Präsident würdigte das österreichische Engagement im Kampf gegen Aids. Nirgendwo gebe es solche Bemühungen wie hier.

Es ist eine würdevolle Einstimmung auf den Life Ball gewesen: Am Freitagabend, am Vorabend des berühmten Charity-Events im Wiener Rathaus, ist auch das gegenüberliegende Burgtheater ganz im Zeichen des Red Ribbons gestanden. Dort fand ein exklusives Konzert statt, bei dem sich nicht nur die Wiener Philharmoniker, sondern auch Opernstars wie Michael Schade, die Jazz- und Soulgrößen Al Jarreau und Randy Crawford sowie die Schauspieler Gert Voss, Sunnyi Melles, Maximilian Schell, Jon Secada und Antonio Banderas in den Dienst der guten Sache stellten.

Der Reinerlös des rund zweieinhalbstündigen "Red Ribbon Celebration Concert" - die Höhe wurde heute nicht bekanntgegeben - geht an die Clinton Health Access Initiative (CHAI). Ex-US-Präsident Bill Clinton besuchte das Konzert als Repräsentant seiner Organisation. Mit dem Geld wird eine Sonder-Spendenkampagne zugunsten der CHAI unterstützt. Diese zielt darauf ab, die Anzahl der HIV-Neuinfektionen von Babys in Uganda und Sambia bis 2015 so weit als möglich zu reduzieren.

"Es ist mir eine Ehre"

In seiner Rede bedankte sich Clinton nicht nur bei Life Ball-Organisator Gery Keszler und seinem Team, sondern auch bei den Österreichern für ihre Engagement im Kampf gegen Aids: Soweit er wisse, gebe es nirgendwo auf der Welt solche Bemühungen wie hier. "Es ist mir eine Ehre, hier zu sein", unterstrich er auch. Das Publikum bedachte Clintons Rede mit viel Applaus. Der ehemalige US-Präsident wurde während des Konzertbesuchs streng abgeschirmt. Rund ein Dutzend Securities bewachte seine Loge.

Die Idee zum Gala-Konzert entwickelten der Tenor Michael Schade und seine Frau Dee McKee nach einem Treffen mit Clinton und Keszler bei einer Aids-Wohltätigkeitsveranstaltung. "Wenn Kinder in Uganda nur die Chance haben, ohne diese furchtbare Krankheit das Licht der Welt zu erblicken, dann sind wir zufrieden. Und wenn es nur eines ist. Es hat sich gelohnt, es ist wie fünfzehn Hochzeiten auf einmal planen", zog Schade nach dem Konzert im Bilanz. Das Konzert soll wieder stattfinden: "Auf jeden Fall."

Philharmoniker, Opernsänger, Soul

Das Publikum wurde im Rahmen der Veranstaltung auf eine poetische Reise geschickt - von Einsamkeit und Ausgrenzung bis hin zu Lebensfreude, Menschlichkeit und Toleranz gemäß dem Konzert-Slogan: "United in a Difference". Die Wiener Philharmoniker spielten unter der Leitung von Louis Langree und mit Klavierbegleitung von Malcolm Martineau. Klassisches gab es von Opernsänger Schade, Mojca Erdmann, Florian Boesch und Bernarda Fink zu hören - Lieder und Arien von u.a. von Mozart und Schubert. Al Jarreau und Randy Crawford lieferten soulige Zwischentöne.

Zwischen den musikalischen Beiträgen kam auch die Literatur nicht zu kurz. Voss, Melles, Secada, Banderas und Schell hielten kurze Lesungen. So zum Beispiel Banderas, der kurzfristig für seine verhinderte Ehefrau Melanie Griffith nach Wien gekommen ist, einen Text des schwedischen Autors Henning Mankell vor, Schell Goethes Gedicht "Prometheus". Für Schell war sein Vortrag "Arbeit", wie er verriet. Beim Life Ball wird er nicht dabei sein, denn: "Ich muss morgen zum Dalai Lama."

Lieber zum Fussball-Match

Auch die Familie Bilgeri wird den Life Ball auslassen. "Da sind wir schon wieder im Ausland und dort weiß ich ganz sicher, wo ich sein werde - nämlich irgendwo vor einem Fernseher, wenn Bayern München gegen Chelsea spielt", verwies Reinhold Bilgeri auf das morgige Champions-League-Finale. Das Konzert habe er "grandios" gefunden, seine Frau Beatrix war "unter Tränen", wie sie gestand. Auch Almdudler-Chef Thomas Klein wird nicht am Life Ball feiern, auch wenn er voll des Lobes für die Veranstaltung war: "Aber ich war schon so oft und habe es lieber, ein bissl zu sitzen und die ganzen Stars so anzuschauen als in dem Rummel da herumzulaufen."

(APA)

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