Europas größtes Charity-Event Jährlich neuer Spendenrekord

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Vor 20 Jahren als spontane Reaktion zur Aids-Krankheit geboren, ist der Life Ball heute die größte Wohltätigkeitsveranstaltung Europas.

Seit 1992 sammelt das Team rund um Gery Keszler auf dem Life Ball unermüdlich Spenden für den Kampf gegen die Immunschwächekrankheit Aids. 20 Bälle sind es mittlerweile geworden, die Jahr für Jahr Superstars aus allen Bereichen des Showbusiness nach Wien locken und weltweit Aufmerksamkeit auf sich ziehen. In den letzten Jahren ist das „Lebensfest“ damit zur größten Charity-Veranstaltung Europas geworden.

Während auf dem ersten Life Ball 1993 noch Spenden in der Höhe von einer Million Schilling – umgerechnet rund 72.000 Euro – gesammelt wurden, waren es beim letzten Ball 2011 knapp zwei Millionen Euro, die für nationale und internationale HIV- und Aids-Hilfsprojekte zusammenkamen. Von Anfang an konnte jedes Mal das Vorjahresergebnis übertroffen werden, die Millionengrenze durchbrach man erstmals 2005.

Bereits der erste Ball fand im Wiener Rathaus statt. „Das war dem damaligen Bürgermeister Helmut Zilk zu verdanken. Die anderen Politiker sind erst gekommen, nachdem der Ball ein Erfolg war“, so Premierengast Chris Lohner. Die Moderatorin ist bei dem ersten Ball als Model aufgetreten. „Ich habe sofort zugesagt, als Keszler mich gefragt hat“, erzählt Lohner. Mit dem heutigen Spektakel hatte das Fest anfangs freilich nur wenig zu tun: „Es war mehr ein ,Festerl‘ mit einem Laufsteg im Festsaal.“ Für Aufregung sorgte 2009 eine deutsche Zeitung mit Vorwürfen, wonach es bei der Buchhaltung der Veranstaltung nicht immer korrekt zugehe. So seien mehrere hunderttausend Euro verschwunden und Privatflüge von Supermodel Naomi Campbell aus der Vereinskasse gesponsert worden. Zudem würde sich Organisator Keszler privat an dem Verein bereichern.

Um die Vorwürfe zu entkräften, unterzog sich der Verein Aids Life, der den Life Ball ausrichtet, einer Sonderprüfung – und erhielt die Absolution. Dazu durchleuchtete die Wirtschaftsprüfungskanzlei Kanzlei Hübner & Hübner die Buchhaltung von 1994 bis 2008 und kam zu einem eindeutigen Ergebnis zugunsten des Life Ball. Vorwürfe über vermeintliche Differenzbeträge konnten entkräftet und eine lückenlose Zurückverfolgung sämtlicher Zuwendungen und Abgänge hergestellt werden.

Auch Keszler wurde von den Prüfern reingewaschen. Neben einem monatlichen Gehalt von 2600 Euro netto gebe es keinerlei weitere Zuwendungen des Vereins Aids Life an den Obmann. Zudem betonte die Kanzlei, dass Aids Life im Gegensatz zu vielen anderen Vereinen sehr wirtschaftlich arbeite, vor allem, was Spesen betrifft.

Um die Seriosität mit dem Umgang von Spendengeldern zu unterstreichen, wurde Aids Life von der Kammer der Wirtschaftstreuhänder das Spendengütesiegel verliehen.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 20.05.2012)

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