Krankenschwestern-Tod: Moderatoren am Boden zerstört

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Nach einem Radiostreich mit Todesfolge für Herzogin Kates Krankenschwester, hat der Sender eine Dringlichkeitssitzung einberufen. Die Moderatoren wollen öffentlich Stellung nehmen.

Nach dem Telefonstreich eines australischen Radiosendersin jener Londoner Klinik, in der die schwangere Herzogin Kate behandelt wurde, haben die Eigentümer des Senders eine Dringlichkeitssitzung einberufen. Bei dem Treffen der Führung des Medienkonzerns Southern Cross Austereo (SCA) am Sonntag werde es um den Brief des Krankenhauschefs Simon Glenarthur an den verantwortlichen Sender 2Day FM gehen, sagte der SCA-Vorsitzende Max Moore-Wilton der Zeitung "Sydney Morning Herald". Glenarthur hatte Moore-Wilton in dem Brief aufgefordert, dafür zu sorgen, dass sich so ein Telefonstreich nicht wiederholen könne.

Unterdessen wollen sich die beiden australischen Radiomoderatoren, die nach dem Tod der Londoner Krankenschwester in der Kritik stehen, öffentlich äußern. Die beiden seien nach ihrem Scherzanruf, bei dem die Schwester fälschlicherweise annahm, die Queen persönlich sei am Apparat, am Boden zerstört und in intensiver Therapie, sagte ein Sprecher von Southern Cross Austereo. Einen Zeitpunkt für die Stellungnahme gebe es noch nicht. Die Schwester, die den Anruf des Senders angenommen hatte, wurde am Freitag tot in ihrer Wohnung gefunden.

Moderatoren sind am Boden zerstört

Die Radiomoderatoren Mel Greig und Michael Christian wurden seit Tagen nicht in der Öffentlichkeit gesehen. Sie hatten vergangenen Dienstag das Krankenhaus in London angerufen, in dem Kate, die schwangere Frau von Prinz William, wegen Übelkeit behandelt wurde.

Der Anruf ging um kurz nach fünf Uhr morgens ein. Mel Greig fragte mit affektiertem britischen Akzent, ob sie "mit Kate, meiner Enkelin" sprechen könne. Die Schwester nahm an, es handele sich um die Königin, stellte die Identität nicht infrage und stellte den Anruf zur Station durch, wo eine Kollegin Auskunft über den Zustand von Kate gab. Die Geschichte ging um die Welt. Das Krankenhaus entschuldigte sich bei den Royals und teilte mit, die internen Regeln im Umgang mit Anrufern würden überprüft.

Demütigung zweier Krankenschwestern

Klinikchef Glenarthur hatte in seinem Brief "auf das Schärfste" gegen den Telefonstreich protestiert. Die unmittelbare Folge des "vorsätzlichen und unüberlegten" Streichs sei die "Demütigung zweier aufopfernder Krankenschwestern" gewesen, die nur ihren Job gemacht hätten, nämlich sich um die Patienten zu kümmern, hieß es in dem Brief. Die zweite Folge, der Tod einer der beiden Pflegerinnen, sei "unbeschreiblich tragisch". Dass der Anruf nicht nur aufgezeichnet, sondern anschließend mit Genehmigung durch höhere Stellen des Senders auch ausgestrahlt worden sei, sei "wahrhaft entsetzlich".

(APA/AFP/dpa)

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