Schweden: Victoria soll Karl Gustaf ablösen

Schweden: Victoria statt Karl Gustaf
Schweden: Victoria statt Karl Gustaf(c) EPA (JONAS EKSTROMER)
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Die Bevölkerung will zwar die Monarchie beibehalten, den König aber lieber in Pension schicken. Einen vorzeitigen Abgang eines Monarchen hat es unter dem Geschlecht Bernadotte allerdings noch nie gegeben.

Kopenhagen/Gam. Die gute Nachricht für Schwedens König Carl Gustaf: 70 Prozent seiner Landsleute wollen die Monarchie bewahren. Doch 60 Prozent wünschen sich laut einer von der Zeitung „Aftonbladet“ in Auftrag gegebenen Umfrage einen Generationswechsel: Der 66-Jährige, der 2013 sein 40. Thronjubiläum begeht, solle zugunsten der weit beliebteren Kronprinzessin Victoria abdanken.

Einen vorzeitigen Abgang eines Monarchen hat es unter dem seit 1818 regierenden Geschlecht Bernadotte allerdings noch nie gegeben. Bei Frauen, von denen zwei Drittel die Abdankung des Königs befürworten, ist Carl Gustaf besonders unpopulär. Dies ist die Folge der Skandale um angebliche Stripclub-Besuche, Saufgelage bei „Herrenabenden“ und Techtelmechtel mit einem Popsternchen.

Während der Vater negative Schlagzeilen machte, gewann Tochter Victoria im Vorjahr mit der Geburt von Prinzessin Estelle weitere Sympathien und baute ihre Stellung als beliebtestes Mitglied der königlichen Familie aus. 17 Prozent der Schweden würden die 35-jährige Mama am liebsten sofort auf dem Thron sehen, als erste Frau seit 1720. 20 Prozent wünschen sich die Amtsübergabe innerhalb von fünf, weitere 23 Prozent in spätestens zehn Jahren. Ebenfalls 23Prozent meinen allerdings, dass Carl Gustaf abdanken solle, ohne Platz für jemand anderen zu machen, da sie die Monarchie abgeschafft sehen wollen.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 03.01.2013)

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