Der Chefredakteur der Zeitschrift "Chi" findet den Abdruck von Strandfotos der schwangeren Herzogin gerechtfertigt: "Wo ist der Skandal?"
Nach der verhältnismäßig sanften Protestwelle gegen das italienische Klatschblatt "Chi", poppen einen Tag nach der Veröffentlichung von Bikinifotos der schwangeren Herzogin Catherine von Cambridge, ein paar Fragezeichen auf. Der Chefredakteur aus Silvio Berlusconis Medienimperium kennt sich nicht aus, er sucht das Problem: "Wo ist der Skandal?". Die Bilder des ungeborenen Thronfolgers hätten ihre Berechtigung. Man könne von keiner Missachtung der Privatsphäre sprechen, wenn Prominente an einem öffentlichen Ort wie einem Strand der Karibikinsel Mustique fotografiert würden, schrieb "Chi"-Chef Alfonso Signorini in einer E-Mail, aus der die Nachrichtenagentur Reuters zitiert. Die Reportage zeige lediglich den verliebten Prinz William und sein Herzogin "in einem glücklichen Moment bei einem Spaziergang am Strand", dämpft Signorini.
Eine italienische Bauchlandung
Alles andere als glücklich ist der königliche Palast zuhause im verregneten London mit der Geschichte. Es handle sich um eine klare Verletzung des Rechts des Paares auf Privatsphäre, heißt es dort. Und dass "Chi" den beiden bereits zum zweiten Mal zu nahe kam, trägt auch nicht zur Kühlung der Gemüter bei. Das Magazin hatte erst im September Oben-ohne-Fotos der Herzogin abgedruckt. Kate war damals bei einem Urlaub auf einem privaten Anwesen in Frankreich in einem freizügigen Moment abgelichtet worden. Die Veröffentlichung der Bilder hatte mehrere Prozesse und Entlassungen nach sich gezogen.
Gentlemen's Agreement
Wie "Daily Mail" berichtet, dürften mehrere internationale Verlage Interesse an den Aufnahmen gezeigt haben, rund 100.000 Pfund sollen geboten worden sein. Die britische Yellow Press wird die Bilder nicht zeigen, sie haben schon länger einen Deal mit Queen Elizabeth II, der Prinz William und die werdende Mutter Kate vor zu vielen Titelseiten schützen soll. Das australische Magazin "Woman's Day" kündigte allerdings an, die Fotos drucken zu wollen. Die Zeitschrift sei nicht an das "Gentlemen's Agreement" gebunden, dass die britische Presse mit dem Königshaus geschlossen habe.
(sh./Ag.)