Resümee: Ein Jahr Prinz George

Resümee: Ein Jahr Prinz George
Resümee: Ein Jahr Prinz George Reuters
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Er ist ein Türöffner in feinster Gesellschaft, bekommt die Öffentlichkeit nur in kleinen Dosen mit und wird vom Palast erzogen. Seine Königliche Hoheit, Prinz George feiert seinen ersten Geburtstag.

Er wohnt in feinsten Palästen, bewegt sich in der nobelsten Gesellschaft. Um seine Termine kümmert sich ein Büro, Flugreisen gehören für ihn zum Alltag. Und: Er ist ein Türöffner. Seine Königliche Hoheit, PrinzGeorge, füllt kurz vor seinem Geburtstag die Klatschspalten der bunten Blättchen seiner britischen Heimat und auf der ganzen Welt. Am 22. Juli wird er ein Jahr alt.

"Ich kann kaum glauben, dass er schon Türen aufmacht", wurde seine Mutter Kate vom britischen "Hello!"-Magazin zitiert. Dass der kleine Prinz, der als gegenwärtige Nummer drei der britischen Thronfolge später einmal König werden soll, schon ganz schön schnell laufen kann, fügte sie hinzu. Bei einem Polo-Turnier, zu dem ihn seine Eltern Kate und Prinz William mitnahmen, stellte er das auch vor Fotografen und damit öffentlich unter Beweis.

Öffentlichkeit in kleinen Dosen

Das ist eigentlich das Gegenteil von dem, was seine Eltern wollen. William und Kate überlegten sich schon vor Georges Geburt eine Strategie, wie sie mit dem Wunsch der Medien nach ihrem Kind umgehen sollten. Massen von Fotografen und Kameraleuten vor dem Krankenhaus in Londons, auf dessen Geburtsstation Kate das Kind zur Welt brachte, machten deutlich: Eine Strategie ist nötig.

Und die lautet: dosierte Öffentlichkeit. PrinzGeorge kam bisher erst einige Male Fotografen vor die Linse: nach der Geburt beim Verlassen des Krankenhauses, bei seiner Taufe, bei einer Reise nach Neuseeland und Australien - und eben, offenbar eher per Zufall, bei dem Polo-Turnier. Die Botschaft lautet: Der spätere Thronfolger ist gesund, kann laufen und sieht dem Papa ähnlich - das muss reichen an Information für die Untertanen.

Viel mehr ist nicht bekannt über den kleinen Stammhalter und seine ersten Monate. Anfangs hat er viel geschrien, wie Vater William zugab. Das Magazin "Vanity Fair" will wissen, dass es ein echter Kampf gewesen sein soll, George in eine Schlaf-Routine zu bekommen.

Königliche Erziehungs-Traditionen

William und Kate wollen eine möglichst "normale" Kindheit für ihren Sohn. Abgesehen davon, dass es für ein Jahr alte Engländer keineswegs normal ist, in Palästen zu wohnen, First-Class um die Welt zu jetten und auf den Titelseiten von Hochglanzmagazinen zu erscheinen: Der Plan dürfte zum Scheitern verurteilt sein, auch wenn Kate inzwischen lieber in den abgeschirmten Palast-Gärten statt in öffentlichen Parks mit ihrem Kleinen spazieren geht.

Queen Elizabeth II. (88) soll auf ein "gewisses Maß" an königlichen Traditionen bei der Erziehung des späteren Thronfolgers bestehen. Die Taufe im traditionellen Taufkleid wird gern als - vergleichsweise harmloses - Beispiel angeführt.

Ein Schlösschen am Land

William und Kate dagegen scheinen zu versuchen, zumindest die Grenzen des Machbaren auszuloten - ähnlich wie es Williams 1997 tödlich verunglückte Mutter Diana einst tat. Die "Cambridges" wie die junge Familie in Großbritannien gern genannt wird, zogen nach der Geburt ihres Sohnes nicht direkt in den Kensington-Palast, sondern blieben zuerst einmal für ein paar Wochen in der Provinz in Bucklebury, bei Kates Eltern.

Statt in London im Mittelpunkt zu stehen, wollen sie lieber so oft wie möglich auf dem Land wohnen. Die Queen stellte der jungen Familie inzwischen ein Schlösschen auf ihrem Landsitz in Sandringham (Norfolk) zur Verfügung.

(APA/dpa)

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