Vaterschaftsklage gegen Juan Carlos

Vaterschaftsklage gegen Juan Carlos
Vaterschaftsklage gegen Juan Carlos APA/EPA (JAVIER LIZON)
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Mit seiner Abdankung im Juni verlor der 76-jährige Ex-König seine umfassende Immunität.

Der oberste spanische Gerichtshof prüft eine Vaterschaftsklage gegen den abgedankten König JuanCarlos. Die Klage des Katalanen Alberto Sola Jimenez wurde am Dienstag an das Oberste Gericht weitergeleitet, wie eine Gerichtssprecherin am Donnerstag in Madrid sagte. Wann die Entscheidung über eine Annahme oder Ablehnung der Klage fällt, war zunächst unklar.

Mit seiner Abdankung im Juni verlor der 76-jährige Ex-König seine umfassende Immunität. Allerdings beschloss das Parlament mit den Stimmen der konservativen Regierungspartei umstrittene juristische Sonderrechte für ihn. Sie sehen vor, dass nur der Oberste Gerichtshof abgedankte Monarchen zur Rechenschaft ziehen kann. Damit sind die Hürden deutlich höher, weil eine höhere Beweislast nötig ist.

Zwei uneheliche Kinder

Im Jahr 2012 hatte ein spanisches Gericht zwei Vaterschaftsklagen gegen den damaligen Monarchen unter Verweis auf die in der Verfassung verankerte Immunität abgewiesen. Sola und die Belgierin Ingrid Sartiau sind davon überzeugt, uneheliche Kinder von JuanCarlos zu sein und wollten einen Vaterschaftstest erwirken. DNA-Tests hatten damals bestätigt, dass sie mit 91-prozentiger Sicherheit ein gemeinsames Elternteil haben. Sie baten daraufhin gemeinsam in einem Schreiben an den Königspalast um Anerkennung als Nachkommen des damaligen Monarchen. Als sie keine Antwort erhielten, zogen sie vor Gericht.

Gegen das Urteil reichte nur Sola Berufungsklage ein; diese wurde nun wegen der neuen Regelung an das Oberste Gericht verwiesen. Der 58-Jährige behauptet, dass seine leibliche Mutter, die Tochter eines angesehenen Bankers aus Barcelona, mit JuanCarlos eine Affäre hatte, bevor dieser Königin Sofia heiratete. Aus dieser Affäre sei er hervorgegangen.

Vor kurzem sagte Sola der britischen "Sunday Times", er wolle nur, dass JuanCarlos ihn endlich als leiblichen Sohn anerkenne. "Mir bleibt keine andere Wahl, als ihn unter Druck zu setzen", sagte der einstmals erfolgreiche Unternehmer weiter, der heute als Kellner in einem nordostspanischen Dorf arbeitet. "Jeder Spanier hat das Recht zu wissen, woher er stammt."

(APA/AFP)

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