Das Königshaus sollte laut Verfassung politisch neutral sein. Das Büro des Thronfolgers gibt sich nach zehn Jahren Rechtsstreit "enttäuscht".
Die britische Regierung muss handschriftliche Briefe von Thronfolger Prinz Charles (66) aus den Jahren 2004 und 2005 veröffentlichen. Das entschied das höchste britische Gericht am Donnerstag in London, indem es eine Blockade der Regierung zurückwies. Damit gaben die Richter indirekt nach einem zehn Jahre währenden Rechtsstreit einer Forderung der Zeitung "The Guardian" statt.
In den wegen der krakeligen Handschrift des Thronfolgers "Black-Spider-Memos" genannten Nachrichten soll Charles seine persönlichen Standpunkte zu politischen Fragen vertreten haben.
Die ungeschriebene britische Verfassung sieht allerdings vor, dass die königliche Familie politisch neutral bleiben sollte. Charles' Büro zeigte sich in einer Mitteilung "enttäuscht" über die Entscheidung. Laut BBC hat die Regierung jetzt etwa vier Wochen Zeit für die Veröffentlichung.
(APA/dpa/Reuters)