Britische Thronfolge: Charlotte ist und bleibt Nummer vier

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Die Tochter von Will und Kate könnte auch von einem jüngeren Bruder nicht überholt werden. Das britische Königshaus wird noch länger in der Hand von Senioren bleiben.

Mit Charlotte Elizabeth Diana von Cambridge, der eben erst zur Welt gekommenen Tochter von Prinz William und Gattin Kate hat sich eine weibliche Kandidatin an vierter  Stelle in die britischen Thronfolge gereiht. Weil im März eine historische Reform der Thronfolgeregelung in Kraft trat, kann die kleine Prinzessin in der Thronfolge auch nicht mehr überholt werden.

Das gilt selbst dann, wenn William und Kate einen weiteren Buben bekommen sollten. In Großbritannien wurden bei der Thronfolge 300 Jahre lang Buben bevorzugt. Prinzessinnen kamen bisher nur zum Zug, wenn sie keine Brüder hatten. Queen Elizabeth II. wurde Königin, weil sie mit Prinzessin Margaret nur eine jüngere Schwester hatte.

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"Moderne" Thronfolgeregelung

Jahrzehntelang wurde in Großbritannien über eine Neuregelung diskutiert, angepackt wurde das Thema dann nach der Hochzeit von William und Kate im April 2011. Schon im darauffolgenden Oktober vereinbarten die 16 Commonwealth-Staaten, deren Staatsoberhaupt die Queen ist, bei einem Gipfeltreffen in Perth, die Thronfolgeregelung an die modernen Zeiten anzupassen.

In Großbritannien wurde die Reform schnell durchs Parlament gebracht, rechtzeitig vor der Geburt von Prinz George im Juli 2013. Weil sich das Verfahren aber vor allem in Kanada und Australien verzögerte, trat die Neuregelung offiziell erst Ende März in Kraft. Damit ist nun immer das erstgeborene Kind Thronfolger, unabhängig vom Geschlecht. Auch die Ehe mit einem katholischen Partner schließt Mitglieder des Königshauses nun nicht mehr automatisch von der Thronfolge aus.

Dominanz des Alters

Charlotte bringt frisches Blut und mit Sicherheit auch frischen Wind ins Königshaus. Trotzdem kann auch seine Geburt nicht verdecken, dass das britische Königshaus auf Jahre wohl von Menschen im fortgeschrittenen Alter geführt werden wird.

Stolze 89 Jahre alt ist Königin Elizabeth II. inzwischen - und sie hat offenbar keinerlei Abdankungsgedanken. Ihr Sohn Charles muss sich also wohl oder übel noch eine Weile mit der Rolle des Thronfolgers begnügen, dabei ist auch er schon 66 Jahre alt. Sollte Elizabeth II. ähnlich alt werden wie ihre im Alter von 101 Jahren gestorbene Mutter, dann wäre Charles um die 80, wenn er endlich den Thron besteigt. Das Bild einer jungen und kraftvollen Dynastie sieht für viele anders aus.

Jugend poliert Royal-Image auf

Daran ändert auch die Tatsache nichts, dass die jungen Royals sich in den vergangenen Jahren in der Wahrnehmung der Briten deutlich nach vorn geschoben haben. Allen voran Prinz William als Nummer zwei der Thronfolge und seine Frau Kate. Ihr gemeinsamer Sohn George steht auf dem dritten Rang der Thronfolge, seine am Samstag geborene Schwester ist die Nummer vier. Insofern ist die Erbfolge im britischen Königshaus über Generationen gesichert.

Die Dominanz des Alters aber wird bleiben - trotz William und Kate und ihrer Kinder. "Wenn Prinz Charles lange lebt, wird auch William schon ziemlich alt sein, wenn er den Thron besteigt", merkt Verfassungsexperte Bob Morris vom University College London an. "Wenn da nicht ein bisschen etwas geändert oder angepasst wird, dann werden wir für eine sehr lange Zeit eher ältere Monarchen haben."

(APA/AFP)

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