Finger weg von Alaba

Finger weg von Alaba oder: Warum der Zoobesuch noch warten soll und nicht Pep, sondern Alex der Beste ist.

Was ist schlimmer, als wenn ein Gepard aus seinem Zoogehege ausbricht? Wenn ein Gepard aus seinem Zoogehege ausbricht und die Zooleitung darüber rätselt, wie er denn herausgekommen ist. So geschehen im kuscheligen Salzburger Zoo Hellbrunn.

Ein Experte geht davon aus, dass der Wassergraben, der für den nötigen Abstand zur zweieinhalb Meter hohen Mauer sorgt, verschlammt gewesen sei. Damit habe sich dem Raubtier genügend Untergrund geboten, um den Satz über die zweieinhalb Meter hohe Mauer zu schaffen. Die Direktorin dagegen meint, der Wassergraben sei so, wie er immer schon gewesen sei. Das Ganze ist übrigens schon zum dritten Mal in zwei Jahren passiert. Wir würden wohl mit unserem nächsten Zoobesuch eher noch zuwarten, bis diese kleine Meinungsverschiedenheit aufgeklärt ist.

Die Meinungsverschiedenheit zwischen verschiedenen Protagonisten der ehemaligen FPÖ hat nun dazu geführt, dass David Alaba ein weiteres Mal für durchschaubare politische Spielchen herhalten muss. Diesmal möchte Ewald Stadler (ja genau der von FPÖBZÖREKOSUNDRETOUR) dem gläubigen Alaba eine Ehrenmitgliedschaft als Repräsentant der Freikirchen bei seiner gerade aktuellen Partei anbieten, deren Namen uns gerade entfallen ist. Was nicht weiter schlimm ist, Stadler wird dort ohnehin bald wieder austreten oder ausgeschlossen werden.

Alabas aktueller Trainer bei Bayern München, Pep Guardiola, gilt gemeinhin als der beste Coach der Welt. Ein Irrtum. Den hat nämlich gerade der österreichische Skiverband entlassen. Der langjährige Skisprungchef Alexander Pointner, der übrigens dem Aufdeckerjournalisten und Edward-Snowden-Vertrauten Glenn Greenwald zum Verwechseln ähnlich sieht, hat in den vergangenen zehn Jahren mit seinem Team wohl mehr gewonnen als ein Sportverantwortlicher sonst irgendwo auf der Welt. Genützt hat es ihm an Schluss wenig. Vielleicht holen ihn ja jetzt die Bayern.

Die Schöpferin eines Helden unserer Jugend ist gestorben. Die Autorin Sue Townsend, die die Tagebücher des Adrian Mole verfasst hat. Adrian Mole hat mit uns die allgemeine Zumutung Pubertät durchgemacht. Und die besondere Zumutung Falkland-Krieg.

Danke für beides.

florian.asamer@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 13.04.2014)

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