Zwischenwahlwochenende

Wahlen, Wasser und so weiter oder: Warum an einem Zwischenwahlwochenende Zwetschgenzweige helfen.

Und so . . .Zwar nicht zwischen zwei Zwetschgenzweigen, aber immerhin zwischen zwei Wahlterminen kommt dieses Wochenende zu liegen. Da kann man den Sonntag ohne Rücksicht auf bürgerliche Pflichten oder zumindest die erste Hochrechnung am Nachmittag frei gestalten. Wenn man die Ankündigungen ernst nimmt, was wir natürlich nicht tun, könnte es mit der Wählerei auch auf Bundesebene bald wieder so weit sein. Interessant, dass da jemand mit dem Rücken zur Wand mit Neuwahlen droht. Ja, wem denn eigentlich? Dem Koalitionspartner? Dem Oppositionsführer? Dem Wähler? Oder ohnehin nur der eigenen Partei?

Bei der heute beginnenden Welt-Bischofssynode kann man sich übrigens einmal aus der Nähe anschauen, wie so ein gelungener Marsch durch die Institutionen ausschaut. Wer bisher immer Joschka Fischer, Otto Schily und Co. an der Spitze der ewigen Umkrempelung von Innencharts gesehen hat, muss wohl unweigerlich eine Umreihung vornehmen: Platz eins gebührt eindeutig Papst Franziskus. Der argentinische Bischof von Rom hat noch einen großen Vorteil. Er kann seine Vorstellungen, die nicht immer zu hundert Prozent mit jenen der Kurie übereinstimmten, einfach umsetzen. Ganz ohne Drohung mit Neuwahlen. Widerspruch zwecklos.

Im Verlauf dieser Woche wurde wieder einmal jede Menge Wasser gefunden. Am Mars und irgendwelchen Monden diverser Planeten. Oder so ähnlich. Wir lesen dann seit Jahren die aufgeregten Berichte über mögliches außerirdisches Leben, das ja nur mit Wasser möglich sei. Als mäßig interessierter Laie kommt einem da ein Gedanke: Wenn es wirklich Leben gäbe, wäre es nicht einfacher, gleich nach diesem Leben zu suchen statt nach Mini-Wasserspuren? Selbst wenn die Aliens nicht in die Kameras dieser Deep-Horizon-Ufos winken werden, irgendwie werden sie sich wohl bemerkbar machen. Oder?

Hier auf dem Blauen Planeten gibt es recht flächendeckend Leben. Deshalb hat uns eine Schlagzeile kurz aufhorchen lassen: „Australische Insel zu verkaufen“. Kurz dachten wir, der ganze Kontinent wäre zu haben: Aber nein, nur eine kleine Insel vor Tasmanien steht zum Verkauf. Schade.

Uns bleibt immerhin noch der Sonntag zur freien Verfügung. Weil: Zwischen zwei Zwetschgenzweigen . . .

florian.asamer@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 04.10.2015)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.