Neulich auf der Spaßdemo

FILES-COMBO-US-RELIGION-POLITICS-MEDIA-TRUMP
FILES-COMBO-US-RELIGION-POLITICS-MEDIA-TRUMPAPA/AFP/THOMAS SAMSON/JEFF KOWAL
  • Drucken

Neulich auf der Spaßdemo oder: Warum Arnold Schwarzenegger und Donald Trump sich nicht so gern mögen.

Nun hat also auch der einzige lebende Österreicher, der bekannter ist als Donald Trump, seinen Schlagabtausch mit dem neuen US-Präsidenten hinter sich. Arnold Schwarzenegger, Widersacher gegen die Trump-Kandidatur der ersten Stunde, fand zuerst die Einreiseverbote per Dekret des Neuen im Weißen Haus nicht so prickelnd, Trump richtete seinem Parteifreund daraufhin via Twitter aus, er möge sich lieber um die schlechten Zuseherzahlen seiner TV-Sendungen kümmern, die ausgerechnet Schwarzenegger von Trump übernommen hat. Worauf Schwarzenegger meinte, wenn sie beide Job tauschen würden, könnten wohl alle besser schlafen.

Die Episode ruft uns in Erinnerung, dass Schwarzenegger von 2003 bis 2011 der 38. Governor von Kalifornien war und damit den mit über 37 Millionen Einwohnern bevölkerungsreichsten US-Staat regierte. Immer noch der unglaubliche Höhepunkt der an Unglaublichkeiten so reichen Biografie des Steirers. Damals war der Hollywood-Star einerseits für viele eine ähnliche Lachnummer wie sie nun der 45. Präsident der Vereinigten Staaten ist. Allerdings hielten Schwarzenegger damals viele ebenso wie Trump zwar für unfähig zu regieren, als gefährlich stufte den Österreicher aber niemand ein.

Andererseits gab es die – vor allem im stolzen Österreich gern wiedergegebenen – Spekulationen, ob Schwarzenegger nicht ein aussichtsreicher republikanischer Kandidat für das Weiße Haus sei. Was zwar angesichts seiner Geburt als Nichtamerikaner prinzipiell ausgeschlossen war, aufgrund seiner zwischenzeitlich ziemlich beeindruckenden Umfragewerte trotzdem immer wieder ventiliert wurde.

Schwarzenegger ist inzwischen wieder Schauspieler, man muss aber abwarten, ob sich der Präsidententraum nicht noch im Ruhestand in Österreich realisieren lässt. Falls Schwarzenegger sich von irgendjemandem für eine Bundespräsidentenwahl aufstellen lässt, wäre wohl keine Stichwahl notwendig.

Bis dahin wird auch geklärt sein, wogegen man eigentlich noch demonstrieren darf. Bei einer bloßen Spaßdemo hört sich nach der Meinung des Innenministers jedenfalls der Spaß auf. Da könnte ja ein jeder kommen, den Verkehr lahmlegen und ernsthafte Menschen von ihren ernsthaften Verrichtungen abhalten. Kein Spaß. Echt nicht.

florian.asamer@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 05.02.2017)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.