Sieben auf einen Streich

Oder: Warum goldene Dachln und goldene Jahre nie von Dauer sind.

Wir fassen also wie folgt zusammen: National wird diese Woche in Erinnerung bleiben, weil in Innsbruck am Freitag, dem 13., unmittelbar vor der Gemeinderatswahl sieben (!) Schindeln des Goldenen Dachls verschwunden sind. Wenn das kein verheerendes Omen ist.

International, weil es dem Facebook-Chef Mark Zuckerberg gefallen hat, eine Photo-App-Garage für eine Milliarde Dollar zu kaufen (für Geschichten sind solche Summen ungemein wichtig, wie viel weniger schön läse sich ein Kaufpreis von zum Beispiel 637 Millionen Dollar).
Für Freunde des gepflegten Niedergangs bietet sich die Nachricht an, wonach Thomas Gottschalks tägliche Sendung „Gottschalk Live“ zwar weiter so heißen, aber ab sofort aufgezeichnet werden soll. Aufzeichnen kann sich auch Nordkoreas Baby Doc, Kim Jong-un, sein Raketenprogramm samt dem abgestürzten Satelliten „Heller Stern“. Dazu passt gerade noch, dass Sony, das Apple der 1980er, und Nokia, das Sony der 1990er, hart an der Insolvenz herumgrundeln.

Tief aus den 80ern und 90ern hat sich diese Woche auch ein Untoter erhoben: Gleich zweimal durften wir Axl Rose, in seiner besten Zeit Frontman der doch einigermaßen unglückseligen Rock-Formation (ja, so sagt man) Guns N'Roses,  wiederbegegnen. Einmal, als er die Aufnahme in den Pantheon des Rock'n'Roll in Cleveland ohne wirkliche Begründung zurückwies. Und gleich noch einmal, und schon wesentlich interessanter, als ihn Paparazzi beim Verlassen eines Hotels in junger weiblicher Begleitung erwischt haben.

Der 50-Jährige war – tatarata – mit der 25-jährigen Sängerin Lana Del Ray zusammen. Den dazu passenden Del-Ray-Song gibt es auch, er heißt „Axl Rose Husband“ mit der Textzeile „You're my one king daddy, I'm your little queen“. Offenbar nicht nur im Videospiel. Wenn Lana Del Ray ihr Karriereniveau halten kann, wird sie in ein paar Jahren dort sein, wo Rihanna gerade angelangt ist. Auf dem Höhepunkt, der stets durch eine Rolle in einem Hollywood-Film dokumentiert wird. Vor ihr haben das schon Whitney Houston, Britney Spears, zuletzt Beyoncé und natürlich Madonna vorgehupft.
Hoffentlich findet der neue Innsbrucker Bürgermeister die Schindeln wieder. Zumindest eines.

florian.asamer@diepresse.com

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