Einen westlichen Lebensstil und den muslimischen Hidschab bringt ein Videoclip der "Mipsterz" zusammen.
16.01.2019 um 00:35
Über 390.000 Mal wurde der Clip "Somewhere in America" der New Yorker Filmproduzenten Habib Yazdi und Abbas Rattani bereits geklickt. Die Hauptdarsteller sind junge modische Frauen, die Hidschabs, also muslimische Kopftücher tragen.
Mit diesem Video wollten die beiden Filmemacher die neue Subkultur der "Mipsterz" - eine Wortneuschöpfung aus Muslim und Hipster - näher beleuchten.
Die "Mipsterz" sind eine Gruppe, die aus einem Diskussionsforum heraus entstanden ist und auf einem Tumblr-Blog und auf Facebook die "coolen" amerikanischen Muslime präsentieren.
Im Video werden junge Frauen mit unterschiedlichen sozialen Hintergründen gezeigt - von einer olympischen Fechterin an der Harvard Dental School über eine Juristin über die Gründerin eines Hidschab-Unternehmens.
"Dieses Video zelebriert unser tägliches Leben. Keine Burkas, Bomben oder andere Symbole, die ignoranterweise mit dem Hidschab auf unseren Köpfen assoziiert werden", schreibt Layla Shaikley, die auch im Video zu sehen ist.
Die Kritik war nicht immer positiv, vor allem aus der eigenen muslimisch-amerikanischen Gemeinschaft.
"Überall in Amerika ist das Kopftuch einer Muslima nicht nur Swag (Anm.: lässiges Auftreten) und Konsum, es ist auch Glaube und Schönheit, Trotz und Kampf, Geheimnisse und Scham", schreibt etwa Assistenzprofessorin für Anthropologie, Suad Abdul Khabeer, der die Botschaft des Videos zu oberflächlich ist.
Islamic Monthly kritisiert wiederum, dass die muslimischen Frauen im Video nur auf ihr Äußeres reduziert werden. "Das Video hat anscheinend keinen anderen Sinn als gut gekleidete Muslima zu in Posen zu zeigen, die auch für eine Magazinstrecke passend wären."
Produzent Abbas Rattani über seine Beweggründe: "Wir haben uns vorgenommen mit dem Video, das sehr kreativ, sehr einfallsreich und sehr schön ist zu erreichen, dass nachgedacht wird und eine kritische Diskussion ausgelöst wird", meint er im Gespräch mit der Huffington Post.
Vor allem freuen ihn die Diskussionen, die das Video ausgelöst hat: "Muslime haben versucht eine maßgebliche Definition was es bedeutet Muslime zu sein, zu erschaffen. Und das hat das Video versucht hervorzubringen mit der Frage 'Was bedeutete es eine muslimische Frau in Amerika zu sein, die ein Kopftuch trägt?"
Das ganze Video zur Musik von Jay Z "Somewhere in America."
Muslimische Hipster
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