Typisch Herbstlook

joachim haslinger/ Sternenfänger
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Die Tage werden düster, die Nächte immer kälter, die Trends dafür heißer – Der Herbst bricht an. Glitzer und Glamour, Lack und Leder, Strick und Strumpf, Hauptsache individuell, diktiert die Mode. Kein Look gleicht dem anderen.

Ethno-Rebellin

Mit dem frechen Look bäumt sich die Trägerin auf – gegen Globalisierung, Mode-Mainstream und Gruppenzwang. Individualität wird mehr als großgeschrieben. Es wird bunt zusammengewürfelt, was gefällt. Multikulturelles ist angesagt: Tücher aus aller Welt (ja, auch Palästinenser-Tücher), übergroße Schals zu zierlichen Oberteilen, Turbane, Mäntel über Blusen über Pullis, und das alles im wilden Mustermix. Auch die Schuhe dürfen ­rocken: Von Doc-Martens-Style bis Military-Schnürstiefel, dazu bunte Strümpfe oder blickdichte Strumpfhosen. Taillierte Jacken und Blazer im Uniformstil – aber fernab von ­Camouflage – haben in Kombination mit über­großem Strick und Klimperschmuck den gegenteiligen Effekt von Strenge. Und das ist so gewollt.

Moderne Kriegerin

Von der Straße direkt auf die Laufstege: Der sexy Biker-Look gehört zu den großen Herbsttrends. Diese Frau hat das Temperament einer urbanen Kriegerin nach dem Motto „S&M meets Mittelalter“. Ihre Rüstung: Mäntel und Jacken in Leder, Pelz oder grobem Strick, dazu garantieren extrabreite Gürtel in glänzender Lack- oder Stahloptik einen dominanten Auftritt. Neben aufwendigen Schnitten und edlen Materialien gelten Metallapplikationen und vergoldete Nieten als echte Eyecatcher. Die wichtigste Waffe der Kämpferin sind ihre Handschuhe, die eng anliegen und oft weit über den Ellbogen reichen. Weiters verleihen Ankle-Boots, eine Mischung aus ­Stiefeletten und Pumps, und Overknees dem Outfit eine auffallende Eleganz. Ein Look, der aus jeder Frau eine tollkühne Heldin macht.

Business-Diva

Business ist chic und maskulin, kann dabei auch feminin sein. Die Karrierefrau lässt Eleganz wieder aufleben. Das sieht man auch an den edlen Stoffen aus Samt und Seide und den künstlerischen Prints. Kostüme und Hosenanzüge betonen bewusst nicht die weiblichen Rundungen, wirken aber durch die zart fließenden Stoffe extrem ­sexy. Blazer verbreitern die Schultern stark, was zusammen mit hoch taillierten Hosen und Röcken die Silhouette der Frau betont und ihr ultralange Beine verleiht. Zu den Must-haves in Sachen Accessoires gehören Pumps, große Ketten und XL-Taschen, in denen zur Not auch das ­ganze Büro spazieren getragen werden kann. Soll es einmal ­etwas ­femininer sein, hüllt sie sich in weite Seidenshirts mit Puffärmeln.

Winter-Beauty

Von wegen weniger ist mehr: Viel ist nicht genug! Die Rede ist von Strick. Strickjacken, Strickwesten, Pullover, Hauptsache groß und großmaschig. Was ist schon ein Rollkragenpulli, den frau nicht nach Lust und Laune auch mal als Minikleid tragen kann? Was ist schon ein Schal, der sich nicht auch als Mumienverband eignen würde? Wer bei diesem Gedanken lieber auf die Halswärmer verzichtet, kann getrost zu Riesenpullis und Jacken mit Trichterkragen greifen. Darunter präsentiert sich viel Bein, keusch verhüllt durch Ripp-Strumpfhosen in Dunkelgrau, Wärme spenden Capes und weite Mäntel, die wie die überlangen Strickjacken in der Taille gebunden werden und so die Beine optisch verlängern. Grau, Tweed und Wollweiß dominieren das Outfit. Um im kargen Winter nicht allzu trist zu wirken, gibt es kräftige Farbakzente oder faszinierende Fransen auf Röcken, Mänteln und Jacken.

Star-Chic

In - Out

Mit minimalem Aufwand das Maximum herausholen und somit binnen weniger Minuten „Red-Carpet-­ready“ aussehen, ist die Fähigkeit des Glamourgirls. Es bedarf einer guten Frisur und passender Accessoires. Das wichtigste: die Clutchbag. Metallicfarben Bronze, Silber und Gold und auch Smaragd, Saphir und Bernstein schmeicheln an düsteren Winterabenden und glänzen im Scheinwerferlicht. Exzentrischer werden Looks gleich mit Federn, Fellen und eleganten Kopfbedeckungen. Sehr ­präsent: tiefe Rückenausschnitte, die zwar Erkältungen magisch anziehen, dafür aber auch Männerblicke. Blickdichte Strümpfe mit Seidenglanz verhüllen, wozu die Minikleider nicht in der Lage sind. Die schicke Alternative: Bodenlange Kleider, die wie eine Toga asymmetrisch und faltenreich gebunden wirken.
IN
40er und 80er grauer Satin Material-Patchwork hochgeschnittene Hosen betonte Schultern Biker-Jacken grober Strick XL-Handschuhe Taille und große Gürtel Fransen und Federn Baretthüte und Turbane

OUT
Laborbrillen Hüfthosen Laptop-Taschen transparente Seidenstrumpfhosen Hose über Stiefel breite Krawatten Westernlook V-Ausschnitt Pastelltöne

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