Das Rad der Sittlichkeit

Die Grenzen der Sittlichkeit
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Selten rücken Frauen im Radsport so sehr in den Fokus der Aufmerksamkeit, wie diese sechs Teilnehmerinnen der Toskana-Rundfahrt.

Irgendwo zwischen Femen und dem World Naked Bike Ride findet man heuer auch Giro della Toscana. Das Eintagesrennen hat eine lange Tradition, seit 1923 wird es ausgetragen - heuer zum ersten Mal inklusive viralem Mode-Skandal. Bei der Mannschaftsvorstellung des kolumbianischen Radteams IDRD Bogotá Humana-Solgar-San Mateo weitete sich so manche Pupille, die Damen trugen nämlich ein Dress mit optischer Täuschung. Ein Teil ihres Outfits, der Teil um die Hüften, trug die Farbe Nude und erweckte den Eindruck, sie hätten nichts an. 

Offenbar soll es sich bei der Aktion um einen PR-Schmäh handeln. Die Kolumbianerinnen möchten mehr Aufmerksamkeit auf sich lenken und so neue Fans und Sponsoren finden. Der Fall beschäftigt mittlerweile auch den Radsport-Weltverband UCI, deren Chef Brian Crookson twitterte: "Wir sind dran. Das ist nach allen Regeln der Sittlichkeit unakzeptabel."

Nacktheit als Handwerkszeug des Protests steht nicht nur bei der feministischen Aktivistinnengruppe Femen hoch im Kurs, sondern seit 2001 auch bei Hobby-Radfahrern. Am "World Naked Bike Ride" nahmen in diesem Jahr Tausende Nackte in rund 50 Städten teil, um die Aufmerksamkeit für Fahrradfahrer zu erhöhen und gegen den Autoverkehr und die Abhängigkeit von Öl zu protestieren.

(sh.)

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