Yahoo: Gewinn sprudelt, nächste Übernahme steht an

Yahoo CEO Marissa Mayer delivers her keynote address at the annual Consumer Electronics Show (CES) in Las Vegas
Yahoo CEO Marissa Mayer delivers her keynote address at the annual Consumer Electronics Show (CES) in Las Vegas(c) REUTERS (Robert Galbraith / Reuters)
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Die Quartalszahlen schauen dank Alibaba besser aus als erwartet. Für den Video-Werbedienst BrightRoll könnte Yahoo 700 Mio. Dollar ausgeben.

Yahoo-Chefin Marissa Mayer macht beim Konzernumbau Fortschritte. Der US-Internetkonzern steigerte seinen Umsatz im dritten Quartal zwar nur um ein Prozent auf 1,09 Milliarden Dollar (0,86 Mrd. Euro) im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, übertraf damit aber die Erwartungen der Wall Street.

Zudem zeigt der am Dienstag veröffentlichte Finanzbericht einen Anstieg von 296,7 Millionen auf 6,77 Milliarden Dollar beim Netto-Gewinn. Der Profittreiber war allerdings Yahoos Beteiligung am chinesischen Onlineriesen Alibaba. Der hatte im September ein fulminantes Debüt an der New Yorker Börse gefeiert und Yahoo als Großeigner damit einen hohen Profit beschert, der im dritten Quartal mit 6,3 Milliarden Dollar zu Buche schlug. Konzernchefin Mayer steht nun allerdings unter Zugzwang, die Gewinne aus dem Alibaba-Börsengang effizient einzusetzen. Zudem fällt der Anreiz für Investoren, sich über Yahoo an Alibaba zu beteiligen, nach dem Börsengang weg.

Zuletzt hatte der New Yorker Finanzinvestor Starboard Value Yahoos Führungsteam unter Druck gesetzt. In einem offenen Brief forderte Starboards-Manager Jeffrey Smith Yahoo-Chefin Mayer auf, einen strategischen Zusammenschluss mit dem Erzrivalen AOL zu prüfen. Smith will außerdem, dass Yahoo die Kosten senkt und den Gewinn aus der Alibaba-Beteiligung zum Vorteil der Aktionäre einsetzt.

Jetzt wird wieder in Werbung investiert

Der jüngste Geschäftsbericht dürfte Yahoos Management zumindest etwas den Rücken stärken. "Wir hatten ein gutes, solides Quartal", sagte Mayer. Yahoo meldete ein Umsatzplus von 200 Millionen Dollar im begehrten mobilen Geschäft, wo erstmals konkrete Zahlen ausgewiesen wurden. Der Konzern will durch neue Inhalte und Funktionen mehr Nutzer und damit Werbeanzeigen auf die Yahoo-Angebote locken. Bislang war die Entwicklung eher durchwachsen, nun sieht Mayer erste Erfolge.

Nun scheint auch die nächste Übernahme anzustehen. Für den Video-Werbedienst BrightRoll werde der Internet-Riese rund 700 Millionen Dollar (548,03 Millionen Euro) bezahlen, berichtete der Technologie-Blog TechCrunch am Dienstag. BrightRoll unterstützt Werbetreibende bei der Veröffentlichung von Reklame über verschiedenste Kanäle - vom Fernsehen über Websites bis hin zu Mobilgeräten. Die Firma machte dem Bericht zufolge damit im vergangenen Jahr einen Umsatz von mehr als 100 Millionen Dollar.

Yahoo leidet unter der harten Konkurrenz von Rivalen wie Google und Facebook. Alle drei Unternehmen finanzieren sich größtenteils über Werbung. Zum einen verkaufen sie grafische Werbeanzeigen - die sogenannten Banner - und zum anderen bezahlte Links bei Suchmaschinen. Yahoo kämpft beim Geschäft mit Display-Werbung weiter mit Rückgängen, konnte aber zuletzt im Suchmaschinen-Bereich zulegen.

(APA/dpa/Red. )

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