Die 7 Todsünden des Managements: Keine Stärken

Todsünde 6: Auf der Suche nach den pragmatischen Träumern.
Denn Manager benötigen nicht nur eine ehrgeizige Vision, sondern auch die konkreten Umsetzungsfähigkeiten.

In dieser Reihe werden die 7 größten Managementfehler beschrieben und gezeigt, wie man es besser macht

Todsünde 6 – Keine Stärken
Klar ist es wichtig zu wissen, was in der Welt vor sich geht. „Doch viele Manager beschäftigen sich zu stark mit dem Markt und dem Wettbewerb“, sagt Managementberater Michael Hirt. Was sie darüber übersehen: jene Ressourcen aufzubauen, die sie für den Erfolg ihres Unternehmens benötigen.

„Keine Stärken zu haben bedeutet“, sagt Hirt, „kein klares Verständnis für die erfolgsnotwendigen Kompetenzen und Ressourcen und den eigenen Weiterentwicklungs- und Verbesserungsbedarf zu haben. Damit fehlen auch die Ansatzpunkte und die Energie für die notwendigen Veränderungen.“ Besonders große Unternehmen tendieren dazu sich selbst zu überschätzen und sind gefährdet, Opfer des Irrglaubens zu werden, dass Sie ohnehin aufgrund ihrer schieren Größe über alle erfolgsnotwendigen Stärken und Ressourcen verfügen. Sie werden selbstzufrieden und veränderungsresistent.

Genau aber durch Veränderung – und nur durch sie – werden Unternehmen und Menschen stärker bzw. bleiben sie stark und leistungsfähig, ist Hirt überzeugt. Das heißt: Gewohnte Handlungsweisen müssen überprüft und gegebenenfalls abgelegt, neues Verhalten ermöglicht werden. Dabei ist klar: „Jede Veränderung schmerzt“, sagt Hirt. Wenn sich Menschen verändern und Neues zulassen, dann führt das weg vom Plateau der Selbstzufriedenheit und hin zu täglich wachsender „Personal Mastery“. Doch liebgewonnene – wenn auch schlechte – Gewohnheiten legt man ungerne ab, weil sie Sicherheit und Vorhersehbarkeit geben und daher macht Selbstveränderung Angst und schmerzt. Deshalb scheuen Menschen vielfach davor zurück, harte und einschneidende Entscheidungen zu treffen.

Ohne Umsetzung bleibt eine Idee eine Idee

Veränderung muss also passieren, damit aus Ideen neue Realitäten geschaffen werden können. Dabei gilt der Grundsatz: „Structure follows Strategy“, also die Strategie bestimmt den zu beschreitenden Weg und die Veränderungen, die dafür notwendig sind. Hirt rät dabei zur Achtsamkeit: Manager würden sich lieber großartige Strategien ausdenken, anstatt sich an das mühsame Geschäft der täglichen Verbesserung und Qualitätssteigerung des eigenen Handelns zu machen. Es sei nun mal einfacher, davon zu phantasieren in einem Jahr großartig den Marathon zu laufen, als fünfmal die Woche um 5 Uhr früh auf zu stehen um das Lauftraining zu absolvieren.

Dabei sollten Manager sowohl visionär als auch pragmatisch an die Aufgabe herangehen, sagt Hirt: Besonders erfolgreich und daher ratsam sei eine Kombination an Eigenschaften: die des pragmatischen Träumers. Warum? „Weil eine gute Idee immer auch der Umsetzung bedarf“, sagt Hirt. Ohne Umsetzung bleibt eine Idee eine Idee. Mehr wird nicht daraus. Einerseits benötigen Unternehmen und Manager daher eine ehrgeizige Vision von dem, was sie erreichen möchten, andererseits benötigen sie aber auch die konkreten Umsetzungsfähigkeiten, um in der realen Welt durch konkretes Handeln, mit allen damit verbundenen praktischen Herausforderungen und Rückschlägen, zu Ergebnissen zu gelangen.

Keine Stärken. Todsünde 6 begeht, wer nicht bereit ist „blood, sweat, toil and tears“, also Blut, Schweiß, Mühen und Tränen“ bei der Arbeit in Kauf zu nehmen und jene Kompetenzen und Ressourcen aufzubauen, die für den Erfolg notwendig sind.

Michael Hirt berät als Managementberater weltweit und unterstützt Veränderungsinitiativen bei einigen der prominentesten Unternehmen der Welt. Er ist Autor zahlreicher Managementbücher und Fachartikel und spricht bei Konferenzen und Großveranstaltungen.

www.michaelhirt.at

www.hirtandfriends.at

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