Taschen: Mode-Mikronesien

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Befüllen lassen sich die neuesten Minitaschen wirklich nur mehr mit dem Allernötigsten. Oder am besten gar nicht.

Die Mode ist sich selbst bekanntermaßen oft feind – auf jede grassierende Tendenz folgt, häufig schon im Kielwasser, der passende Gegentrend. Dass die Produktmanager da nicht unbedingt nur von praktischen Überlegungen getrieben sind, versteht sich von selbst. Großer Beliebtheit erfreuen sich derzeit etwa sogenannte Micro Bags, die so klein sind, dass sie überhaupt nicht mehr als eigenständige Accessoires funktionieren sollen (oder wollen), sondern einfach als Add-on, als weitgehend funktionsbefreites Beiwerk, vom Henkel einer anderen Tasche baumeln. Einige dieser Mikromodelle sind folgerichtig nur mit einem so kurzen Henkel ausgestattet, dass sie nicht einmal eine losgelöste Daseinsberechtigung einfordern können. (Mit der lässig vom Finger baumelnden Zwergtasche kommt nämlich höchstens ein Barbie-Lookalike durch.)

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Nichts für Eltern. Was noch vor ein paar Saisonen die sogenannten Bag-Charms waren (man gedenke der Pelzknödelchen in Monster-, später Karl-Lagerfeld-Form von Fendi), sind nun die niedlichen Miniatürchen. Den Reiz der für Erwachsene gemachten Kindergartentaschen können wahrscheinlich am ehesten kinderlose Fashionistas nachvollziehen. Erziehungsberechtigte und -ermächtigte hingegen kommen in ihrem Alltag ja eher nicht ohne geräumige Hobo-Bags aus. Ihnen dürfte ein Besuch in Mode-Mikronesien bis auf Weiteres versagt bleiben.

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