China ist größter Markt für iPhones

(c) Bloomberg (Tomohiro Ohsumi)
  • Drucken

Dank Chinas wachsender Mittelschicht legt die Nachfrage nach iPhones weiter kräftig zu. Apples Umsatz kletterte im zweiten Quartal um 27 Prozent auf 58 Mrd. Dollar.

Cupertino. Der US-Technologiekonzern Apple wächst weiter kräftig. Der Umsatz stieg im zweiten Quartal um rund 27 Prozent auf 58 Mrd. Dollar (53 Mrd. Euro), wie der US-Konzern am Montag nach Börsenschluss mitteilte. Der Überschuss kletterte auf 13,57 Mrd. Dollar (12,4Mrd. Euro) von 10,22 Mrd. Dollar im Vorjahreszeitraum.

Apple begründete die Zuwächse mit einer starken Nachfrage nach iPhones, Mac-Computern und Apps. So legte der iPhone-Absatz binnen Jahresfrist um 40 Prozent auf 61,2 Millionen Stück zu, blieb damit allerdings hinter dem fulminanten Weihnachtsquartal zurück. Deutlich schlechter als im Vorjahr verkauften sich dagegen iPads.

Kooperation mit China Mobile

Im Berichtszeitraum war China erneut ein wichtiger Wachstumstreiber. Apple hat in China erstmals mehr iPhones verkauft als in den USA. Damit ist Konzernchef Tim Cook eine Sorge los.

Denn in der Volksrepublik hatte es der Technologiekonzern aus dem Silicon Valley lang nicht geschafft, eine Kooperation mit China Mobile aufzubauen, dem mit 815 Millionen Kunden weltgrößten Mobilfunk-Unternehmen. Mittlerweile steht die Zusammenarbeit aber, und Apple kann auch sein neues iPhone6 im Reich der Mitte verkaufen. Der Umsatz in China kletterte von Januar bis März um 71 Prozent auf 16,8 Mrd. Dollar (15,3 Mrd. Euro), auch dank vieler Geschenke zum Neujahrsfest in der Volksrepublik. Cook sagte bei der Vorlage der Quartalszahlen in der Nacht auf Dienstag, Apple profitiere dort vor allem von der wachsenden Mittelschicht.

Auch deshalb steigen die Bargeldreserven des Konzerns weiter kräftig: Mittlerweile hat Apple gut 193 Milliarden Dollar in bar und kurzfristig verkäuflichen Wertpapieren auf der hohen Kante – 15Mrd. Dollar mehr als zuletzt gemeldet. Cook kündigte auch deswegen eine Ausweitung seines Aktienrückkaufprogramms um 50Mrd. auf 140 Mrd. Dollar (128Mrd. Euro) an. Zudem erhöhte der Konzern die Quartalsdividende um elf Prozent auf 0,52 Dollar je Aktie.

Die iPhones6 und 6Plus haben einen größeren Bildschirm, der bei Kunden offensichtlich gut ankommt. Mit dem neuen Modell hat Apple den südkoreanischen Rivalen Samsung wieder von Platz eins im Smartphone-Markt verdrängt. Ein Quartal mit einem Absatz von mindestens 60 Millionen iPhones sei wie ein „Homerun“ im Baseball, sagte Analyst Daniel Ives vom Wertpapierhändler FBR Capital Markets. Das komme bei Investoren sehr gut an. Apple-Aktien verteuerten sich um knapp zwei Prozent.

Apple Watch bleibt rares Gut

Für die neue Apple Watch nannte der Technologiegigant noch keine Verkaufszahlen oder Prognosen. Apple-Chef Tim Cook sagte lediglich, dass die Nachfrage größer als der Vorrat sei. Apple hatte den Start der Computer-Armbanduhr – seines ersten völlig neuen Geräts seit dem iPad-Tablet, das vor fünf Jahren auf den Markt gekommen war – ungewöhnlich leise eingeleitet.

Nur in einigen wenigen Luxusgeschäften rund um den Globus ist seit Freitag eine der neuen Uhren zu haben. Für „Normalsterbliche“ existiert eine Online-Warteliste, in den Apple-Stores wird die Uhr nicht angeboten. Bei Apple kostet die günstigste Sportvariante der Apple Watch 399 Euro. Die Preise für die goldene Editionsversion beginnen, bei gleicher Technik, bei 11.000 Euro.

Experten trauen Apple zu, mit der Smartwatch den Markt für tragbare Geräte, sogenannte Wearables, kräftig aufzumischen, auf dem sich die Rivalen Samsung, Sony und LG mit mäßigem Erfolg tummeln. Im Moment hat Samsung noch die Nase vorn. (Reuters/red.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 29.04.2015)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Apple Inc. Reveals Bigger-Screen iPhones Alongside Wearables
Mobil

Über 61,2 Millionen verkaufte iPhones halten Umsätze oben

Das iPad entwickelt sich immer mehr zum Sorgenkind des Unternehmens. China war wieder einmal ein entscheidender Wachstumstreiber.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.