Zalando sagt Bread & Butter ab

Der Onlinehändler hat die Erneuerung der deutschen Streetwear-Messe aufgrund der aktuellen Flüchtlingsproblematik auf den Sommer verschoben.

Vorerst doch keine Auferstehung. Die Berliner Bread & Butter ist für Jänner 2016 abgesagt und findet erst wieder im darauffolgenden Sommer statt. Der neue Veranstalter Zalando hat die Winterausgabe der Lifestyle-Modemesse aufgrund der aktuellen Flüchtlingsproblematik abgeblasen.

In der deutschen Hauptstadt wird derzeit diskutiert, die Hallen des ehemaligen Flughafens Tempelhof, wo die Messe stattfinden sollte, als Registrierungsstelle oder für die Unterbringung von Flüchtlingen zu nutzen. "Wir begrüßen und unterstützen das. Zu dieser Situation allerdings passt keine Fashion-Party. Deshalb werden wir die erste Bread & Butter in Tempelhof unter unserer Leitung erst im Sommer 2016 starten", sagte Zalando-Sprecher Boris Radke der "Textil Wirtschaft".

Statt der Messe wolle Zalando nun ein Wohltätigkeits-Festival zugunsten von Flüchtlingen veranstalten, mutmaßlich im ersten Quartal 2016. "Zum Programm können wir noch gar nichts sagen. Bis vor drei Tagen hat unser Team noch mit voller Kraft am Konzept für das Fashion-Event gearbeitet. Bei dem Thema mussten wir ein radikales Umdenken vollziehen", so Radke.

Wiederauferstehung verschoben

Die neue Bread & Butter soll voraussichtlich Anfang Juli 20.000 Quadratmeter der Hangars 5, 6 und 7 des ehemaligen Flughafens bespielen. Fest stehe außerdem laut einer Informationen des "Tagesspiegel", dass sich die Messe weiterhin nur an Fachbesucher und nicht für alle anderen Interessierten richte.

Die Streetwear-Messe fiel 2015 bereits einmal aus. Als eine der wichtigsten Veranstaltungen der Berliner Modewoche hatte sie im Dezember Insolvenz angemeldet. Der Online-Händler Zalando übernahm die Veranstaltergesellschaft aus der Insolvenzmasse und arbeitete ein neues Konzept aus.

"Nur noch drei Artikel"

Zalando hat derzeit auch an einem anderen Posten zu kämpfen. Der deutsche Wettbewerbsverband mahnte den Händler wegen Irreführung des Verbrauchers ab. Stichproben des NDR-Verbrauchermagazins "Markt" zeigten, dass die Onlineshopping-Warnung "nur noch drei Artikel verfügbar" nicht immer korrekt war, sondern nur eine Artikel-Knappheit suggerierte, um die Kaufentscheidung des Kunden zu beschleunigen. Zalando hat nach eigenen Angaben die Daten auf der Website inzwischen korrigiert. Mittlerweile laute der Hinweis: "mehr als 3 Artikel verfügbar".

(sh.)

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