Raus aus der Komfortzone

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Ob drinnen oder draußen, allein oder gemeinsam. Die aktuellen Fitnesstrends verlangen einem alles ab.

Sie sind anstrengend, hochintensiv und werden sowohl von Männern als auch Frauen gemacht. Kraftsportarten und aktuelle Fitnesstrends, die innerhalb kurzer Zeit den Körper formen. Beliebt wurden sie zuerst – wie so oft – in den USA. Mittlerweile finden sie sich aber auch in unzähligen Fitnessstudios als Kurse und eigene Trainingseinrichtungen in Österreich wieder. Und manchmal auch einfach nur draußen im Park. Ein Überblick.

Crossfit. Seit circa zwei Jahren auch in Österreich – vor allem in Wien – groß im Trend. Bei Crossfit werden verschiedene Kraftübungen mit einem Trainer durchgegangen, davor die Übungen individuell für einen adaptiert. So können Frauen mit Männern gemeinsam üben. Zum Einsatz kommen Klimmzüge, Kugel- und Langhanteln, Liegestütze, Ringe ebenso wie Kisten, auf die man springt. Trainiert wird immer in der Gruppe, daher wird bei dieser Sportart der Community-Gedanke großgeschrieben. Wer in einem der Crossfit-Vienna-Trainings etwa ein persönliches Ziel erreicht, für den wird eine Glocke geläutet. Gemeinsames Jubeln inklusive.

Der Community-Gedanke soll auch bei einem Movitationsloch helfen. Denn jeder, der trainiert, soll beim Training an seine Grenzen gehen. Entscheidend ist daher nicht, wie viele Muskeln jemand hat, sondern welche Leistung ein Körper erbringen kann. Auch Selbstdarsteller werden nicht gern gesehen. Das Ego, sagt Kathrin Elias von Crossfit Vienna, müsse beim Training bei der Türe gelassen werden. Ein Crossfitstudio wird übrigens Box genannt.


HIIT steht für High-Intensity-Intervall-Training und ist – obwohl sehr oft nur mit eigenem Körpergewicht gearbeitet wird – definitiv ein Training außerhalb der Komfortzone. In kurzen Intervallen werden Übungen durchgeführt. Die allerdings immer bis zur Belastungsgrenze. Also etwa 45 Sekunden Übung, 15 Sekunden Pause. Zu beliebten Übungen zählen dabei etwa Burpees: Das sind Liegestütze, die in einem Strecksprung enden. Die Übung wird so oft wie möglich wiederholt.

Tabata ist eine Variation von HIIT. Auch hier wird in Intervallen gearbeitet. Allerdings nach dem gleichen Schema: 20 Sekunden Work-out, gefolgt von zehn Sekunden Pause – und das Ganze achtmal. Macht zusammen vier Minuten Training. Zu beliebten Tabata-Work-outs zählen Übungen mit Kugelhanteln oder Langhantel. Erfinder des Tabata-Training ist übrigens der japanische Sportwissenschaftler Izumi Tabata, der sich mit dem Namen selbst verewigt hat. Tabata argumentiert, dass ein Training von vier Minuten (in der Abfolge 20 Sekunden Übung zu zehn Sekunden Pause) weitaus effizienter ist als jede andere HIIT-Variation – oder eine Stunde Rad fahren.


Fitness Bootcamp. Der Liebling von allen, die sich auch gern draußen schinden. Ein Fitness Bootcamp wird von einem Trainer geführt, der seine Gruppe durch eine Reihe von Übungen jagt. Das können so wie bei Crossfit und HIIT Liegestütze, Crunches oder Kniebeugen sein – das Ziel ist auch hier Fitness und starke Fettverbrennung. Der Begriff Bootcamp wird für militärische Trainingslager verwendet, weswegen dem Fitness Bootcamp gern auch militärische Strenge anhaftet. Die Bootcamps können, müssen aber nicht im Freien stattfinden.

In Wien gibt es mit dem Vienna City Bootcamp einen Anbieter, der seine Trainingsgruppe vom Heldenplatz durch die Innenstadt und zum Stephansplatz führt. Als Trainingsgeräte werden Bänke, Stiegen und Brunnen benützt.

Bar Brothers. Die Marke wurde von den beiden Amerikaner Lazar Novovic und Dusan Djolevic entwickelt und ist mittlerweile eine weltweite Community. Die Übungen werden – wie der Name schon sagt – in erster Linie an der Reckstange durchgeführt. Die sind meist in Parks und auf Spielplätzen zu finden, weswegen sich die Anhänger der Community auch gern dort treffen. An den Reckstangen führen sie dann die verschiedensten Übungen durch – Klimmzüge, Aufschwünge etc. Durch das Eigengewicht des Körpers wird besonders der Oberkörper geformt.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 11.10.2015)

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