Facebook blockiert "Feminismus und Fett"

Das Model Tess Holliday entspricht offenbar nicht den sportlichen Ansprüchen von Facebook.
Das Model Tess Holliday entspricht offenbar nicht den sportlichen Ansprüchen von Facebook. Facebook (Cherchez LA Femme)
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Weil der Anblick des XXL-Models Tess Holliday nicht im Einklang mit der Fitnesspolitik des Netzwerkes steht, sperrte Facebook die Einladung zu einem feministischen Treffen.

Mit der Blockade einer Werbung mit einem beleibten Bikini-Model hat sich Facebook Ärger eingehandelt. Wie am Dienstag bekannt wurde, wies das soziale Netzwerk die Anzeige zunächst als "unerwünschte" Körperdarstellung zurück. Mit der Anzeige sollten füllige Frauen zu einem Treffen in Melbourne eingeladen werden, bei dem ihnen ein positives Körpergefühl vermittelt werden soll.

Das Motto der Veranstaltung lautet: "Cherchez la femme: Feminismus und Fett". Als die Organisatoren Beschwerde gegen die Blockade einlegten, erklärte die Werbeabteilung von Facebook, die Anzeige sei nicht im Einklang mit der Gesundheits- und Fitnesspolitik des Netzwerkes. Das Bild stelle "einen Körper oder Körperteile in einer unerwünschten Weise" dar.

Die Organisatorin des Treffens, Jessamy Gleeson, reagierte empört: Sie veröffentlichte ein Foto des Schreibens im Internet und kommentierte, Facebook habe "anscheinend keine Ahnung, dass übergewichtige, sich selbst als fett beschreibende Frauen sich selbst super finden können". Sie rief ihre Facebook-Freunde auf, "heftig zu wüten gegen jeden, der versucht, uns zu sagen, dass manche Körper 'wünschenswerter' sind als andere".

Anzeige fälschlicherweise gelöscht

Gleeson kritisierte, Facebook habe außerdem nicht berücksichtigt, "dass unsere Veranstaltung eine positive Einstellung zum eigenen Körper diskutieren wird - die es bei allen Formen und Größen, aber im speziellen Fall unserer Veranstaltung bei fetten Körpern gibt". Obwohl das Foto eine "wunderbare" Frau zeige, habe das Online-Netzwerk es so verstanden, dass es "Frauen sich selbst schlecht fühlen lässt".

Laut Gleeson entschuldigte sich Facebook schließlich. Das Unternehmen habe zugegeben, dass die Anzeige fälschlicherweise gelöscht worden sei. Die Regeln des Unternehmens seien dafür da, "die Gemeinschaft vor beleidigenden Werbungen zu schützen. Das ist hier nicht der Fall und wir bedauern unsere unzutreffende Sichtweise", heißt es in dem Entschuldigungsschreiben, das Gleeson veröffentlichte.

(APA/AFP)

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