Australien lässt seine Klimaschäden aus UN-Bericht streichen

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Eine UN-Studie untersuchte unter anderem die Auswirkungen des Klimawandels auf das Great Barrier Reef. Canberra ließ die entsprechenden Abschnitte einfach aus dem Bericht löschen.

Aus einem UN-Bericht über Klimaschäden an wichtigen Tourismuszielen sind auf Druck aus Canberra alle Verweise auf Orte in Australien gestrichen worden, darunter auch der auf das berühmte Great Barrier Reef. Wissenschafter und Aktivisten bezeichneten die Manipulation am Freitag als "extrem verstörend". Kein anderes Land habe gefordert, dass Abschnitte des Berichts gelöscht würden, sagte der an der Studie beteiligte Wissenschafter Will Steffen. "Sie wollen den Australiern Sand in die Augen streuen, um die Bedrohungen für unsere größten Naturwunder zu verschleiern", klagte Greenpeace-Aktivistin Shani Tager.

Die Studie mit dem Titel "Welterbe und Tourismus in einem sich ändernden Klima" wurde am Donnerstag gemeinsam von der Unesco, dem UN-Umweltprogramm und einem Wissenschaftlerverband veröffentlicht. Darin werden die Auswirkungen der Klimaerwärmung unter anderem auf die New Yorker Freiheitsstatue, auf Venedig und Stonehenge beschrieben. Im Entwurf gab es Verweise auf bedrohte Orte in insgesamt 29 Ländern.

Angst vor Auswirkungen auf Tourismus

Als das australische Umweltministerium sah, dass das von einer massiven Korallenbleiche befallene Great Barrier Reef und zwei weitere australische Reiseziele aufgeführt werden sollten, legte es Protest ein und ließ die Erwähnungen streichen. Als Grund wurde genannt, dass der Welterbe-Status der betroffenen Orte sowie die Auswirkungen des Klimawandels vermengt würden, was dem Tourismus schaden könne.

(APA/AFP)

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