Woran man echte Experten erkennt

Spezialist oder Experte nennt sich bald jemand. Woran erkennt man, was dahintersteckt?

Es lohnt sich, sich als „Experte“ bezeichnen zu können. Das erhöht die Aufmerksamkeit, den Status und definitiv die Entlohnung.

Doch was unterscheidet die echten von den selbsternannten Experten? So schauen Sie hinter die Fassade:

„Wie lange wollen Sie das noch machen?“
Wer sich noch lange mit einer Sache beschäftigen will, geht in die Tiefe. Wer schon nach neuen Horizonten schielt, bleibt an der Oberfläche. Glaubt man dem US-Blogger Eric Barker, übertreffen die Leistungen derer, die an ihrem Thema dranbleiben, die Leistungen der Drüberflieger um 400 Prozent.

„Wer war Ihr Mentor?"
Meister Yoda brachte Luke Skywalker nicht etwa die Kunst des Laserschwertkampfes bei (das konnten andere besser). Er lehrte ihn das Leben. Er sagte „nein“, wo andere „na gut“ gesagt hätten. Er blieb (notgedrungen nur spirituell) lange an seiner Seite.

Luke Skywalker wiederum war kein artiger Mentee. Er widersprach seinem Meister, forderte ihn heraus, nervte ihn mit eigenen Ideen.

So hollywoodesk Yoda und Skywalker sind, so verlässlich entlarven sie vermeintliches Expertentum. Hat der Mentor seinem Schützling nur das Handwerkszeug beigebracht? Oder die Weisheit des Lebens? War der Mentee ein tumber Wissensempfänger? Oder forderte auch er er seinen Lehrer?

„Theorie oder Praxis?“
Sie können Bücher über Karate lesen. Oder es üben. Was macht Sie besser?

Mit dieser Frage finden Sie heraus, ob ein Experte nur die Theorie beherrscht oder sein Wissen selbst getestet hat. Als Faustregel gilt: ein Drittel Theorie, zwei Drittel Praxis sind optimal.

„Trockentraining oder Blut, Schweiß und Tränen?“
Aus der Militärschule kommt der Begriff „Trainiere, als wäre es der Ernstfall“. Soll heißen, Sie sind nicht nur mental besser für den Kampf vorbereitet, Sie lernen auch mehr (die praktische Merkleistung soll um 30 Prozent höher sein). Echte Experten, die tatsächlich für ihr Fachgebiet brennen, lassen sich diesen Vorteil nicht durch die Lappen gehen.

„Überblick oder Detail?“
Sie kennen wahrscheinlich die 80-20-Regel. Hier schaffen Sie mit 20 Prozent des Wissens 80 Prozent der Ergebnisse. Die wahren Schach-Genies hielten sich auch nicht mit Standardzügen auf, sondern wandten sich gleich den Schlüsselstrategien zu. Experten erkennen Sie daran, dass sie sich nicht in Details verlieren. Dass sie immer wissen, welche 20 Prozent die wichtigen sind.

„Wie halten Sie Ihr Wissen auf dem Laufenden?“
Auch ein Experte muss ständig dazulernen. Die Spreu vom Weizen trennt, WIE er das macht.

Macht er es sich leicht, liest er einen Text einmal, zweimal.

Will er ihn sich wirklich merken, liest er ihn und fasst ihn dann in eigenen Worten zusammen. Schriftlich. Das ist mühsam, aber bei Weitem wirkungsvoller.

„War das gut genug für Sie“?
Wer richtig gut in seinem Metier sein will, gibt sich mit „gut genug“ nicht zufrieden. Die wahren Experten gieren nicht nach eitlem Schulterklopfen, sondern nach (auch negativem) Feedback, an dem sie wachsen können.

Ein wenig lässt sich hier von der Manöverkritik der US Navy Seals abschauen. Nach jeder Mission freuen die sich zwar (kurz) über ihre Siege. 90 Prozent des Reviews aber verbringen sie mit den Schwachpunkten und fragen sich: Was können wir daraus lernen? Was beim nächsten Mal besser machen?

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