Glaspalast: Forderung nach Projektstopp

RENDERING: WIENER ´GLASPALAST´
RENDERING: WIENER ´GLASPALAST´(c) ARGE SCHUBERTH UND SCHUBERTH/ STA
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Denkmalschützer für Haus der Geschichte statt Neubau.

Wien. Nach dem „Presse“-Bericht über ein vertrauliches Gutachten, wonach der Glaspalast des Architekten Harry Glück doch saniert werden kann, ein Neubau (entgegen bisheriger offizieller Aussage) nicht billiger, sondern sogar um mindestens 6,5 Millionen Euro teurer kommt, wird der Ruf nach Konsequenzen laut. Konkret nach einem Projektstopp samt Nachdenkphase, wie das markante Gebäude an dem prominenten Platz nahe dem Rathaus besser genutzt werden kann.

„Die Innere Stadt hat sich dort immer Wohnungen statt der geplanten Büros gewünscht“, heißt es im Büro von Bezirksvorsteher Markus Figl (VP): Nachdem ein Neubau um Millionen teurer sei als eine Sanierung, möchte der erste Bezirk nun einen neuen Anlauf starten: Der Glaspalast soll nicht für ein Bürohaus abgerissen werden, sondern saniert und in ein Wohnhaus umgebaut werden. Figls Kollegin, die Josefstädter Bezirksvorsteherin Veronika Mickel (VP), hatte schon zuvor gefordert: „Zurück an den Start.“ Sie zeigte sich empört, „dass mir (von der Wien Holding, Anm.) immer gesagt wurde, dass der Umbau die teuerste Variante ist und sich eine Sanierung nicht rentiert“.

„Ideal als Museum“

Zurück an den Start fordert ebenfalls die Initiative Stadtbildschutz „Dieser Platz, die Rathausstraße 1, war immer in der öffentlichen Hand (Markthalle, Forum Kino, Rechenzentrum der Stadt)“ und müsse weiterhin öffentlichen Zwecken dienen. „Er würde sich ideal als Museum als Haus der Geschichte eignen“, wird betont: „Es ist auch nicht nachhaltig, nach nur 35 Jahren ein mit afrikanischem Marmor bestens ausgestattetes Gebäude eines namhaften Architekten wie Harry Glück einfach abzureißen.“ (stu)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 28.09.2016)

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