Ein Parallelball zum Opernball

Man trägt Kunst: Ema Kaiser-Brandstätter, Kaveh Ahi, Stefan Bidner, Daniel Haider und Antje Prisker (v. l.) laden am 23. Februar zum Ball des „jungen Kunstmilieus“ in die Rote Bar.
Man trägt Kunst: Ema Kaiser-Brandstätter, Kaveh Ahi, Stefan Bidner, Daniel Haider und Antje Prisker (v. l.) laden am 23. Februar zum Ball des „jungen Kunstmilieus“ in die Rote Bar.(c) Die Presse (Clemens Fabry)
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Die Parallel Vienna, als Satellit zur Viennacontemporary gegründet, wächst und gedeiht ins ganze Jahr hinein – und feiert das mit einem Parallelball.

AUF EINEN BLICK

Die Parallel Vienna findet im Herbst parallel zur Viennacontemporary statt. Von 23. bis 26. Februar nimmt die Parallel Vienna nun an der Art Vienna im Leopoldmuseum teil. Zu sehen sind dabei u. a. Arbeiten von Sophie Gogl, Martin Grandits, Begi Guggenheim oder Katherina Olschbaur. Zum Auftakt findet am 23. Februar der Parallel Ball in der Roten Bar statt, auf den zwei Floors legen auch Künstler auf. Ab 22 Uhr, Eintritt zehn Euro, Dresscode „Arm & schön“.

Möglicherweise, glauben die Organisatoren der Parallel Vienna, könnte es am letzten Faschingsdonnerstag eng werden. Nicht nur auf dem Opernball, dessen Gedränge legendär ist, sondern auch in der Roten Bar des Volkstheaters. Dorthin haben die Macher der Kunstmesse zum Parallelball geladen – wobei „geladen“ etwas zu viel gesagt ist. Bisher haben sie persönlich noch gar niemanden eingeladen, bloß eine Veranstaltungsseite auf Facebook gestellt. Und das Interesse scheint groß. Es passt zur Geschichte der Parallel Vienna. Die auch irgendwie organisch gewachsen sei, sagt Kaveh Ahi im Büro Weltausstellung, dem von Kurator Stefan Bidner betriebenen Kunstraum in der Praterstraße. Hier hat die Parallel Vienna (noch) ihren Sitz, hier trifft man sich dienstags zum Jour fixe – und auch zum Fotoshooting. „Arm und schön“, das mit dem Hungertuchimage des Künstlers ebenso spielt wie mit dem „Reich und schön“-Klischee des Opernballs, hat man sich als Dresscode auferlegt. Und selbigen bei Gelegenheit nochmals erweitert: Man trägt Kunst. Weshalb Ema Kaiser-Brandstätter nun ein Bild von Rade Petrasevic mit einem Kleid von Goran Bugaric kombiniert, Kaveh Ahi ein Bild von Christian Rosa zum Anzug trägt und Stefan Bidner zur Krawatte (ein Geschenk der Chicks on Speed) eine Art Sparbüchse von Martin Grandits, die in einem Champagner-Jacket steckt.

All diese Künstler sind wiederum Teil des Stands, den die Parallel Vienna auf der neuen Messe Art Vienna Ende Februar im Leopoldmuseum betreiben wird – beides ein Novum. Gegründet von Stefan Bidner und Daniel Haider vor fünf Jahren, war die Parallel Vienna ursprünglich nur als „alternative Plattform zu den herkömmlichen Kunstmessen“, konkret zur Viennacontemporary (damals Viennafair), gedacht. „Es gibt in Wien zwei Akademien und viele junge Künstler, aber kaum Flächen für ihre Kunst“, sagt Bidner. Als Ort wählte man, im Trend der Zeit, leer stehende Immobilien, zunächst das Telegrafenamt, dann das Zollamt, zuletzt zweimal die Alte Post. Wo im Herbst die nächste Ausgabe stattfinden soll, ist offen – die Post steht nicht mehr fix zur Verfügung.

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