Der Gatsch bei Kaisers ehemaligen Jagdgründen

Benedikt Kommenda
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Warum die Lainzer-Tiergarten-Runde mit dem Fahrrad im Moment keine so gute Idee ist.

Das kann ja spaßig werden: Ich darf mit Sara Grasel nicht nur diese sportliche Donnerstag-Kolumne teilen; uns vereint auch die Vorliebe für den Lainzer Tiergarten als einen der Austragungsorte unseres Sportelns. Dumm nur, dass ich zu jenen Gefahr verheißenden Montainbikern gehöre, die sie beim Laufen als störend empfindet und die sie, wie ich vor einer Woche an dieser Stelle weiters las, zu meiden gelernt hat.

Tatsächlich ist die Gefahr einer Begegnung dort am südlichen Rand Wiens nur unwesentlich größer, als dass wir uns hier zur selben Zeit mit zwei Texten einstellen. Das liegt schon einmal daran, dass Radfahrer – wie Hunde – nicht in den Lainzer Tiergarten dürfen. Sie können ihn also nur umrunden, während drinnen zu laufen erlaubt ist. Egal: Die Fahrt rundherum ist lohnend, weil fordernd. Sie müssen ziemlich gut trainiert, die Gänge Ihres Radels ordentlich sortiert sein. Und Sie sollten der ausgeschilderten Route im Uhrzeigersinn folgen, sonst müssen Sie jedenfalls längere Passagen schieben.

Der Regen der letzten Tage hat allerdings einzelne bei Mountainbikern bestens – und leidvoll! – bekannte Stellen ohnehin wieder in jene Gatschzonen verwandelt, die sie für allzu viele Wochen des Jahres sind. Weil ich den Dreck nicht so liebe, halte ich mich Kaisers ehemaligen Jagdgründen im Moment eher fern.

Das Radeln ist mir aber viel lieber als Laufen. Ich mag die Technik, ich genieße die größere Reichweite, die sie mir vermittelt. Meist jedenfalls. Als ich neulich den Dorotheerwald mit den steilsten und längsten Gatschpassagen der Tiergarten-Runde inspizieren fuhr, machte sich ein Geräusch bemerkbar: ein zartes „Zing“ bei jeder Umdrehung des Hinterrads. Schmutz in der Scheibenbremse? – Nein, eine Speiche war gerissen. Ende der Tour. Während ich frustriert heimrollte, konnte ich über die Vorzüge von Technik und Reichweite nachdenken...

E-Mails an:benedikt.kommenda@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 24.04.2014)

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