Das Laufband – eine Ehrenrettung

Stefan Mross bei seiner Sonntags Herausforderung mit und auf dem Laufband zusammen mit Frau Waeber
Stefan Mross bei seiner Sonntags Herausforderung mit und auf dem Laufband zusammen mit Frau Waeber(c) imago/Eibner
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Laufen in der Tretmühle kann durchaus Spaß machen und ermöglicht ein gezieltes Training.

Das Laufband hat nur wenige Liebhaber. Die meisten Sportler denken bei dem Gerät wohl an zwei Klischees: verzweifelte Weight-Watchers-Kunden, die sich an den Handlauf krallen, um nicht vom Band zu rutschen, das auf maximale Steigung und minimale Geschwindigkeit gestellt ist. Und Selbstdarsteller, die bei möglichst hoher Geschwindigkeit ihre Beine über das hintere Ende des Bandes schleudern – immer knapp vor einem unfreiwilligen Abstieg. Nach zehn Minuten ist für die meisten Übermütigen Schluss. Das muss zum Aufwärmen genügen, man hat ja noch Größeres vor. Dabei hat das Laufband diesen Ruf gar nicht verdient.

Freilich ist die Tretmühle, wie man sie im Englischen nennt, kein Ersatz für Läufe in freier Natur. Frischluft kommt höchstens vom Fenster. Kein Waldboden, der unter den Schuhen knirscht. Aber daran will sich das Laufband gar nicht messen. Schon die Geschwindigkeit und die Steigung, die am Computer eingestellt werden, sind eher abstrakte Größen und haben mit realen Bedingungen kaum Gemeinsamkeiten.

Das Laufband ist eine Ergänzung. Wie etwa die Hantel für den Tennisspieler ermöglicht das Band gutes Trockentraining. Intervalle, Geschwindigkeit und Steigung lassen sich sekundengenau planen. Der Körper kann ganz kontrolliert zu höherer Durchschnittsgeschwindigkeit überredet oder ein Oberschenkel langsam auf Bergläufe vorbereitet werden. Vorausgesetzt, das Laufband taugt dazu und da gibt es große Unterschiede. Auf der sicheren Seite ist man im Fitnesscenter. Aber auch eine eigene Anschaffung hat ihre Reize. Ein gutes Laufband ist zwar teuer und braucht viel Platz. Die Belohnung: ständige Verfügbarkeit, kurze Anreise und unbegrenzte Musikfreiheit. Man könnte laut mitsingen. Oder tanzen – aus eigener Erfahrung besser nur mit Oberkörper und Armen. Ein Disco Fox ist ungeeignet.

E-Mails an:sara.grasel@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 24.07.2014)

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