Kimberli, ein gedoptes Pferd und ein Quietschentchen

Britain's Queen Elizabeth and Prince Philip arrive for the opening ceremony for the 2014 Commonwealth Games at Celtic Park in Glasgow
Britain's Queen Elizabeth and Prince Philip arrive for the opening ceremony for the 2014 Commonwealth Games at Celtic Park in GlasgowREUTERS
  • Drucken

Was war das für eine tierische Woche. Da war die Stute Estimate, eines der bekanntesten Rennpferde der britischen Königin Elizabeth, dem beim Dopingtest die Einnahme von Morphin nachgewiesen wurde.

Was war das für eine tierische Woche. Da war die Stute Estimate, eines der bekanntesten Rennpferde der britischen Königin Elizabeth, dem beim Dopingtest die Einnahme von Morphin nachgewiesen wurde. (Die Ausrede war übrigens ähnlich wie bei ertappten menschlichen Sportlern – es musste dem Tier etwas in die Nahrung gemischt worden sein...) Dann kam die Meldung, dass ein russischer Forschungssatellit auf die Erde stürzen könnte – inklusive fünf Geckos an Bord, die derzeit in 250 Kilometern Höhe um die Erde kreisen – was immer diese Echsen da oben überhaupt treiben. Und wenn wir schon im Weltall sind: Einige Forscher beschäftigten sich zuletzt mit der Rosetta-Raumsonde, die unterwegs zu einem Kometen mit dem hübschen Namen 67P/Tschurjumov-Gerasimenko ist und dort am 6.August ankommen soll. Was das mit Tieren zu tun hat– nun, ein Wissenschaftler hat erklärt, dass ebendieser Komet völlig anders zu sein scheint als jeder andere, den man zuvor gesehen hat. Er habe nämlich weder die Form einer Kugel noch die eines Erdapfels (Erdapfel??? Man stelle sich das als weihnachtliche Keksform für den Stern von Bethlehem vor). Nein, er bestehe aus zwei verschieden großen, miteinander verbundenen Teilen. „Die Bilder erinnern mich vage an ein Quietschentchen.“

Ja, und dann war da noch Kimberli. Sie, wurde in einer Aussendung verkündet, legte „in sensationellen neun Tagen“ als Erste von zwölf Biowiesenmilchkühen die Marathondistanz von 42,195 Kilometern zurück. Und darf sich nun als Siegerin des ersten Biowiesenmilch-Kuhmarathons(!) feiern lassen. Man stelle sich das vor, neun Tage lang wird ein Dutzend Tiere auf eine Weide gestellt. Mit Trackern wird in Echtzeit verfolgt, wie sich die Kühe bewegen. Und am Ende wird unter großem Jubel und über dem Haupt des erschöpften, aber überglücklichen Rinds eine schwarz-weiß karierte Flagge geschwenkt. Viva Kimberli! Bleibt nur zu hoffen, dass ihr nicht auch etwas in die Nahrung gemischt wurde. Oder ihr der Satellit mit den Geckos auf den Kopf fällt.

E-Mails an:erich.kocina@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 28.07.2014)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.