Sport-Club: Ein Navigationssystem auf Beinen und drei Strecken

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"Sou schäine Worte!" Bereitwillig steigt ein Wanderer aus dem schmalen Waldweg. Was ein einfaches wie freundliches "Vorsicht, bitte!" eines Mountainbikers nicht alles bewirken kann!

„Sou schäine Worte!“ Bereitwillig steigt ein Wanderer, den es vielleicht aus der Steiermark hierher in den Wienerwald verschlagen hat, aus dem schmalen Waldweg. Was ein einfaches wie freundliches „Vorsicht, bitte!“ eines Mountainbikers nicht alles bewirken kann! Dabei hat der Herr, gestützt auf einen Stock links und einen rechts, bei der Annäherung von hinten nicht so ausgesehen, als würde er den Zuruf auch nur hören, geschweige denn darauf reagieren. Aber ich warne immer höflich alle, die mich nicht von selbst wahrnehmen. Denn ich bin sehr dafür, dass gehende und rollende Benützer der Wege einander freundlich begegnen.

So einfach diesmal ein Einstieg in die Runde zu finden ist – es eignet sich zum Beispiel der Nußdorfer Platz in Wien Döbling –, so unmöglich ist es, der Route anhand der viel zu seltenen Wegweiser zu folgen. Da hilft nur ein Navigationssystem, und zwar ein bemanntes. Denn mein ortskundiger Freund zeigt mir nicht eine Mountainbike-Tour, sondern deren drei, die er kombiniert und variiert, wie es ihm fahr- und bodenbeschaffungstechnisch beliebt (Sie hingegen können, wenn Sie wollen, den fertigen GPS-Track herunterladen (.gpx-File)).

So steuern wir die Kahlenbergerdorf-Strecke an, ohne die sehr steile Eiserne Hand zu fahren. Dann wieder wechseln wir auf die Hameau-Strecke, um eine lange und langweilige Passage entlang der Höhenstraße zu umfahren. Statt dessen gibt es paar schwierige und von Dauernässe schmierige Passagen im Wald. Über den Schmutz (nicht nur) an den Schuhen sieht der Wirt im Landgasthaus Scheiblingstein souverän hinweg. Für den Rückweg borgen wir uns dann noch ein Stück der Babenberger-Strecke aus, die uns kurz vor dem Ziel noch einen prächtigen Blick auf Klosterneuburg öffnet.

Drei Strecken in einem also, zusammen 40 Kilometer und mit Mittagspause dreidreiviertel Stunden lang. Offiziell darf man die Strecken in Wien und Niederösterreich übrigens nur bis Ende Oktober befahren. Wir wollen länger bleiben: auf den Strecken – und freundlich.

E-Mails an: benedikt.kommenda@diepresse.com

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