Langlauf zum Dreiländereck zwischen zwei Ländern

(C) Benedikt Kommenda
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Am schönsten ist der Schnee, wenn das zugehörige Gestöber vorbei ist.

Seit dem Wochenende liegt jetzt endlich, pünktlich zu den Semesterferien in Wien und NÖ, reichlich Schnee am Hochwechsel (und auch oben drauf), sodass die Langlaufstrecken in Betrieb – will sagen: gespurt – sind. Wenn dann auch die Sonne scheint, kann höchstens noch sportliches Ungenügen den Hochgenuss auf der Panoramaloipe stören.

Man kann ein und dasselbe Ziel, das Dreiländereck auf 1561 Höhenmetern, von mehreren Seiten ansteuern. Ich wähle zum Start immer nur entweder die Variante Steyersberger Schwaig oder den Sessellift Mariensee. Die eine erreicht man mit dem Auto von Kirchberg am Wechsel aus, den anderen von Aspang-Markt, beide zufällig über die Ortsausfahrten in Richtung St. Corona. Ganz ungleich sind hingegen die Steigungen, die man erst auf der Straße und dann auf der Loipe bewältigen muss: Die Steyersberger Schwaig liegt höher als die Talstation des Sessellifts; wenn Schnee fällt, wie letzten Freitag ziemlich heftig (und morgen vielleicht wieder), sollte man mit einem Vierradantrieb oder mit Schneeketten ausgerüstet sein. Weniger steil verläuft die Auffahrt nach Mariensee, und der Lift ersetzt nicht nur einen Teil der Straßenhöhenmeter, sondern auch des Anstiegs mit den Skiern. Anders ausgedrückt: Ich muss beim Skaten ab der Steyersberger Schwaig (1357 m) bis zum Dreiländereck gelegentlich pausieren; vom Lift bereits auf 1450 Meter gehoben, schaffe ich hingegen alle Aufstiege und Abfahrten bis dorthin auch ohne zu rasten. Kurz stehen zu bleiben und das voralpine Panorama zu betrachten ist aber selbst den ehrgeizigsten Sportlern nicht verboten.

(C) DiePresse

Aber wieso heißt das Dreiländereck so, wo man doch kein großer Geograf sein muss, um zu sehen, dass dort nur Niederösterreich und die Steiermark zusammentreffen können, nicht mehr? Der Name bezieht sich auf Ländereien von einstmals drei Besitzern. Auch sie gehören heute jedoch nur noch zweien von ihnen, einem privaten Forstbetrieb und dem Forstamt des Erzbistums Wien.

E-Mails an: benedikt.kommenda@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 05.02.2015)

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