„Ein bisschen wehtun soll er schon“: Giro d'Italia in Wien

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Da hat Sport-Club-Kollegin Julia Neuhauser etwas angerichtet, als sie vorige Woche über ihre Vorbereitungen auf den Halbmarathon in Wien geschrieben hat.

Nicht, dass ich am Laufbewerb am 12.April teilnehmen wollte, Gott behüte! Wenig später, am 3.Mai, findet hier aber ein Radmarathon für Freizeitsportler statt, und darüber denke ich seither teilnahmetechnisch ernsthaft nach. Ich war bisher erst einmal auf einer Radrennstrecke, und das bloß aus Versehen: Meine übliche Neusiedler-See-Runde führte mich zufällig geradewegs in den Zieleinlauf eines Rennens. Mein Ehrgeiz, wirklich ein solches zu fahren, hielt sich bisher in Grenzen. Nun schaut es aber seltsam aus, wenn sich 50Prozent dieses Sport-Clubs jedem Rennen verweigern. Und außerdem hat der „Gran Fondo Giro d'Italia Vienna“ schon großen Charme. Hobbysportler – und ausschließlich diese – können sich beim einzigen Citymarathon Österreichs vom Ernst-Happel-Stadion durch den Prater über die Ringstraße (sorry: schon wieder eine Sperre!) auf die Strecke machen und früher oder später über die Donauinsel mehr oder weniger ins Ziel rollen. Bis dahin haben sie – vielleicht sogar auch Sie! – 70 flache Kilometer oder 140 mit Anstiegen im Wienerwald und auf die Burg Kreuzenstein (insgesamt 1800 Höhenmeter) hinter sich.

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Mir fällt die Wahl zwischen Medio und Gran Fondo schwer. Denn 70 Kilometer in der Ebene sind für mich keine Herausforderung, 140 (schwach) bergige eine riesengroße. Aber wie sagt doch Tom Kropiwnicki, Organisator des Wiener Radmarathons: „Ein bisschen wehtun soll er schon.“ Die lange Distanz ist jedenfalls nichts, was man einfach ausprobiert. Da heißt es, sich gezielt vorbereiten, und zwar auch dann, wenn man nur ins Ziel kommen will. Das Training ist nicht zuletzt eine Zeitfrage: Anders als die Schnellsten beim ersten (flacheren) Wiener Radmarathon vorigen Herbst, die 42,83 km/h im Schnitt (!) fuhren, komme ich auf heiße 26. Das heißt: mehr als fünf Stunden auf dem Sattel für die ganze Distanz. Ich werde Sie auf dem Fahrenden – äh: Laufenden halten.

Web:www.granfondovienna.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 12.03.2015)

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