Raus aus der Stadt: Mit dem Rad von der Bim auf die Alm

Die Alm auf der Sophienalpe
Die Alm auf der Sophienalpe(c) Die Presse/Benedikt Kommenda
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Zu den großen Vorzügen Wiens, denen selbst die bemühteste Stadtplanung bisher nichts hat anhaben können, zählt, dass die Stadt vom Süden über den Westen bis zum Norden vom Wienerwald umfasst ist.

Zu den großen Vorzügen Wiens, denen selbst die bemühteste Stadtplanung bisher nichts hat anhaben können, zählt, dass die Stadt vom Süden über den Westen bis zum Norden vom Wienerwald umfasst ist. Das sorgt nicht nur für frische Luft, sondern macht es auch möglich, in derselben aus der Stadt hinaus Rad fahren zu gehen. Sogar in diesen heißen Tagen, die sich sonst mehr zum Wasser- als zum Pedaltreten eignen würden.

Einer der schönsten Wege, mit dem Mountainbike aus der erhitzten Stadt in den kühlen Wald einzutauchen, ist die Hameau-Strecke. Sie führt zwar justament nicht auf das Hameau, wo Franz Moriz Graf Lacy 1792 ein kleines Dörflein aus Holzhütten hatte bauen lassen. Von der Endstation der Straßenbahnlinie 43 aus können Radler aber am Hameau vorbei auf die – noch ein paar Meter höhere – Sophienalpe fahren und dort ein ungeahntes, so gar nicht städtisches Alm-Feeling genießen.

(c) Die Presse

Die Runde beginnt ganz gerade im Schwarzenbergpark, einer Art Prater für Hernalser. Die Schatten spendende Haupt-Allee dort verläuft, im Gegensatz zur Prater Hauptallee, nicht waagrecht, sondern kontinuierlich ansteigend bis zu einem kleinen Teich (mit einem ersten Wegweiser). Von dort geht es durch richtigen Wald hinüber zur Höhenstraße, wo mir an diesem Samstagvormittag weniger Autos begegnen, als ich im Park Läufer sah. Fleißig, fleißig!

Die Straße wird voll von der Sonne beschienen, der Blick auf Wien durch gleißend hell erleuchteten Dunst getrübt. Wohlig frisch führt dann der – entgegen seinem martialischen Namen – friedliche und bachgekühlte Schützengraben nach Westen Richtung Weidlingbach. Vor und nach der Sophienalpe heißt es ein paarmal absteigen, weil umgestürzte Bäume, mit Wasserresten gefüllte Schlammlöcher und ein selbst zum Schieben fast zu steiler Anstieg zu überwinden sind. Das kann einen Mountainbiker nicht stören. Nach zweieinhalb Stunden, 30 Kilometern und knapp über 700 Höhenmetern bin ich zurück in der Stadt. Und es ist noch etwas heißer.

E-Mails an: benedikt.kommenda@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 13.08.2015)

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