Warum sich zwei Kollegen in Australien treffen wollen

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Eine wahre Geschichte, in der Sie sich selbst garantiert wiedererkennen werden: Mann und Frau, beide Mitte 20, lernen einander auf einer Studentenparty in Innsbruck kennen.

Eine wahre Geschichte, in der Sie sich selbst garantiert wiedererkennen werden: Mann und Frau, beide Mitte 20, lernen einander auf einer Studentenparty in Innsbruck kennen. Die Chemie stimmt von Anfang an. Im Lauf des Abends erzählt sie ihm, dass sie in drei Wochen nach Berlin ziehen werde, um dort in einem Start-up zu arbeiten. Die verbliebenen Tage in ihrer Heimatstadt verbringe sie damit, exzessiv zu feiern und sich von engen Freunden zu verabschieden. Die beiden kommen sich näher, verbringen die Nacht miteinander. Und auch die Nächte danach. Sie verlieben sich, aber der Abschied naht. In Innsbruck zu bleiben ist für sie keine Option. Nach Berlin mitzugehen kommt für ihn nicht infrage.

Aufgeben wollen sie die blühende Beziehung dennoch nicht und beschließen, ihr trotz der Entfernung eine Chance zu geben. Er besucht sie in Berlin, sie ihn in Innsbruck, und so vergehen die ersten drei, vier Monate. Bis die (Liebes-)Geschichte eine unerwartete Wendung nimmt. Das Start-up geht in Konkurs, sie verliert ihren Job und kehrt kurzerhand zurück nach Innsbruck. Plötzlich haben die beiden jede Menge Zeit füreinander. Aber ohne baldigen Abschied, ohne eine Stunde Flugzeit für ein Wiedersehen, ohne Drama also geht zwischen ihnen jegliche Romantik und Anziehungskraft flöten. Innerhalb weniger Wochen trennen sie sich wieder und verlieren einander komplett aus den Augen. Offenbar war die Annahme, dass ihnen zunächst nur eine sehr begrenzte Zeit bleibt und eine spätere Fernbeziehung zahlreiche Risken birgt, die Hauptursache für das Sprühen der Funken. Seltsam, oder? Ebenso seltsam wie die Absicht zweier Kollegen aus dem Ressort, die derzeit unabhängig voneinander in Australien urlauben, ihre jeweilige Route so zu planen, dass sich ein kurzes Treffen ausgeht.

Sind die beiden eng befreundet? Nein. Gehen sie in Wien regelmäßig auf ein Bier? So gut wie nie. Warum also in Brisbane? Was macht den Reiz dieses Treffens aus? Worüber wollen sie dort sprechen? Wir werden sie nach ihrer Rückkehr fragen. Und die Antworten nachreichen.

E-Mails an: koeksal.baltaci@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 21.11.2015)

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