Acht Tipps für den Wiener Radmarathon am Sonntag

 Proberunde mit Neusiedler-See-Blick in Breitenbrunn
Proberunde mit Neusiedler-See-Blick in Breitenbrunn(c) Benedikt Kommenda
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Es war total lieb gemeint, und doch konnte ich meinen Schock kaum überspielen.

Als Sport-Club-Kollegin Julia Neuhauser neulich fragte, wie es bei mir denn laufe – gemeint waren meine Vorbereitungen auf den Wiener Radmarathon –, wurde mir schlagartig klar: Ich hätte schon längst mit intensivstem Training beginnen sollen. Der Gran Fondo Giro d'Italia Vienna steigt ja, für mich zum zweiten Mal, schon diesen Sonntag. Spät, aber doch drehe ich also eine Proberunde zum Neusiedler See und stelle nach 108 Kilometern fest: Es geht.

Unter diesem Eindruck darf ich Ihnen ein paar Tipps geben, sollten auch Sie die 135 Kilometer fahren wollen: 1. Tun Sie es nur, wenn Sie sich annäherungsweise schon an solche Distanzen gemacht haben. Sie müssen sich auf längeres Sitzen einstellen. 2. Gehen Sie es dosiert an, auch ab der Stadtgrenze nach der neutralisierten Phase des Rennens. Sie brauchen Ihre Kraft noch, und ab Kilometer 100 zieht sich's. 3. Nehmen Sie Flüssigkeit und Nahrung mit, in einer Form, die Sie kennen. So voll können Ihre Speicher gar nicht sein, dass der Körper keinen Nachschub braucht. 4. Verlassen Sie sich nicht nur auf die Labestationen. Voriges Jahr zum Beispiel ist eine ausgefallen, weil die Betreuer am Renntag nicht rechtzeitig hinkamen. 5. Lassen Sie sich auf keine Experimente beim Material ein. 2015 habe ich jemanden (kurz) neben seinem Reifen weiterfahren gesehen: wohl einem schlecht verklebten Schlauchreifen auf einer ultraleichten Carbonfelge. 6. Spüren Sie Seitenstechen kommen, probieren Sie es mit einer paradoxen Intervention: länger aus- als einatmen, zum Beispiel zwei Pedaltritte zu einem. Es wirkt. 7. Fahren Sie als durchschnittlicher Hobbysportler einfach nur auf Durchkommen. Höchstens versuchen Sie, sich selbst zu besiegen und schneller als voriges Jahr zu sein. Vorteil: Damit kann auch der Verlierer gut leben. 8. Für Nichtradler: Statt über Verkehrsbehinderungen (www.granfondovienna.com/verkehr-2/) zu fluchen, schauen Sie kurz zu, feuern Sie die Radler an. Das hilft.

E-Mails an: benedikt.kommenda@diepresse.com

(Print-Ausgabe, 12.05.2016)

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